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Guten Tag.
02. März 2006, 14:11 Uhr von erik
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An anderer Stelle habe ich vor einigen Monaten angefangen, in unregelmässigen Abständen kurze Kommentare zu aktuellen Veröffentlichungen im BM-Bereich abzusondern. Auch die eine oder andere kommentierende Ausführung zum "Zeitgeschehen" liess sich nicht vermeiden. Der Gedanke dahinter war jedoch nicht, was ich zu sagen habe irgendwo im Netz zu verstecken, so dass es auch ja keiner liest. Deshalb wird die Veranstaltung in Zukunft auf diesen Seiten weitergeführt, damit die Bands auch etwas davon haben. Die ersten Beiträge hier sind nicht mehr unbedingt taufrisch, aber auf jeden Fall auch noch kein Schnee von gestern. Teilweise wurden sie leicht editiert, um dem neuen Rahmen gerecht zu werden. Beginnen möchte ich mit einem "Klassiker", dem mit Abstand meistgelesenen Artikel auf dem alten Sendeplatz. (Um ganz ehrlich zu sein: eigentlich will ich das (meiner Meinung nach wirklich absurde) Gurkenbananenbild nur überall verbreiten, wo es möglich ist.) Mit wirklich Neuem ist in naher Zukunft zu rechnen. |
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Kommunismus im Black Metal (?)
02. März 2006, 14:31 Uhr von erik
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"Hast du dir dein Exemplar schon gesichert?"
Haben wir nicht alle diese Frage schonmal gehört? Bzw. in irgendeinem Forum gelesen? Recht häufig sogar?
Zu oft, wenn ihr mich fragt. Dieser Satz erinnert mich so sehr an die DDR, dass es schon nicht mehr schön ist. (N)Ostalgie in allen Ehren, aber muss man wirklich den Mangel zum Prinzip erklären? Und das Ganze dann zum "Elitismus" stilisieren, so wie sich der Osten zum besseren System stilisiert hat? "Hast du dir deine Banane schon gesichert?", so hiess es früher, wenn ein- oder zweimal im Jahr die planwirtschaftliche Portion Affenschnitzel im Dorfkonsum ankam, oft pro Person genau ein Exemplar, meist nicht mehr sonderlich frisch. War ja auch strapaziös, dieser Weg in den Osten.
Nun ist also Black Metal zum reinen Konsumobjekt verkommen, dem man ohne Rücksicht auf Verluste hinterherjagen muss. "Kaufen, bevor es zu spät ist", scheint das Motto. Ach was, IST das Motto. Super. Platten werden nicht mehr durch musikalische Langlebigkeit zum "Kult", sondern durch Format ("Vinyl ist ja viiiiiiiel besser.") und vor allem absurde Limitierungen. Dass man Platten auch anhören kann, ist dabei vielen Sammlern kaum bewusst. Aber wozu auch anhören? Ist denn irgendwer noch an Musik interessiert? Haben diese ganzen Vinylsammler überhaupt einen Plattenspieler? Egal! Der Besitz zählt, sonst nichts. Zum Anhören hat man ja immer noch seine Dimmu-CD, die ist wenigstens nicht so anstrengend wie das olle BM-Geschrammel. Selbst Briefmarkensammler sind weniger lächerlich, denn deren Marken haben nur Wert, wenn sie einen Stempel haben.
Die ursprüngliche Idee der Limitierung war ja mal, die Musik nicht jedem Depp zugänglich zu machen. Gelegentlich werden auch Gestaltungsideen verwirklicht, die einfach nicht in grossen Mengen zu realisieren sind. Das Problem an der Sache: die technische Entwicklung in Form des Internet hat diese Idee längst überholt, und die Existenz auch noch so limitierter Veröffentlichungen kann man wirklich vor niemandem mehr verbergen, während gleichzeitig grenzenlose Anonymität herrscht. Dummerweise hat das nur noch keiner gemerkt. Oder vielmehr wird so getan, als hätte es niemand bemerkt. Und so kommt es nun, dass besitzgeile Minderjährige all die Platten horten, die ja angeblich gar nicht für sie bestimmt sind. Die vermeintliche Zielgruppe aber geht oft leer aus, denn nicht jeder Erwachsene mit einem Job und einem Leben kann Neuveröffentlichungen so aufmerksam jagen wie ein Sponsored-by-Daddy-Teenager. Wäre es nicht also an der Zeit, dem Affenzirkus einen Riegel vorzuschieben und neue Wege zu beschreiten? Aber warum denn? Das Geschäft läuft blendend, da kann man auf musikalische oder sonstige Inhalte jederzeit verzichten, von Idealen ganz zu schweigen. Da ist der ach-so-rebellische Untergrund nicht mehr als ein Spiegel der Gesellschaft an sich. Nicht wirklich überraschend, aber doch irgendwie schade.
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Von Island nach Italien
02. März 2006, 14:48 Uhr von erik
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Wie sicher schon alle mitbekommen haben, ist es Sólstafir endlich gelungen, Album Nummer 2 aufzunehmen. In D-land kam das gute Stück wohl erst vor zwei Wochen raus, aber in Stockholm konnte man es auch Mitte Dezember schon kaufen (ein weiterer guter Grund, in den Norden zu ziehen - falls den wirklich noch jemand braucht). Natürlich ist "Masterpiece of Bitterness" ganz anders als das Debüt, trotzdem unverkennbar Sólstafir und natürlich unglaublich gut. Für die ewig Zweifelnden haben die Isländer ein bisschen Musik bei myspace.com hinterlegt. Alles andere zum Album bei solstafir.com.
Bei Funeral Procession steht in diesem Jahr die Erringung der Weltherrschaft auf dem Programm. Mittel zum Zweck sind das Mini-Album "Schmerz aus Licht" (das in 4-6 Wochen erscheint) und das erste vollständige Album (im Frühling?), das man ganz programmatisch einfach "Funeral Procession" genannt hat. Beide Veröffentlichungen bieten grossartigen, zeitlosen Black Metal, der erfrischend frei von allzu deutlichen Einflüssen ist. Ein paar Appetithappen gibt's auf http://www.funeralprocession.net.
Eine sehr positive Überraschung ist das erste Lebenszeichen von ColdWorld. Die Plattenfirma verspricht: "ColdWorld spielen eiskalten Black Metal der Fans von Xasthur, Shining oder auch Burzum sicherlich anspricht." Und im Prinzip kann man das so stehen lassen. Hinzuzufügen wäre lediglich, dass ColdWorld ihre Sache ziemlich gut machen. Ein wirklich gelungener Einstand. Hier könnt ihr euch selbst ein Bild machen.
Durch Zufall bin ich auf Melencolia Estatica gestossen. Einfach mal reinhören und begeistert sein: http://www.atmf.net/label/melencolia.htm. |
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Mässiger Bordeaux, guter Chianti
02. März 2006, 14:55 Uhr von erik
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Industrial Black Metal ist ein eher mickriges Subgenre. Doch trotz des übermächtigen Mysticum-Schattens versuchen sich immer mal wieder ein paar Unentwegte an der Synthese von maschineller Kälte und BM-Atmosphäre. Leider allzu oft mit eher bescheidenen Ergebnissen, und dieses Urteil trifft auch auf die meisten der ach so heissen Namen (Diabolicum, Aborym etc.) zu. BlackLodge haben sich in der Vergangenheit nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, aber ihr neues Album "SolarKult" ist immerhin besser als das ziemlich schreckliche Demo, das ich vor etwa 6 Jahren in der französischen Version des Media Marktes (= FNAC) erstanden habe. Viel wert ist das jedoch nicht, denn an die norwegischen Götter reichen BL beim besten Willen nicht heran. Zwar ist "SK" ansprechend ausgeführt, kompositorisch hingegen nicht unbedingt der Bringer. Zu kontrolliert, zu verspielt, zu langweilig. Dann doch lieber die Landsleute von Diapsiquir, deren neues Album "Virus S.T.N." ist wenigstens richtig durchgeknallt.
Belenos haben auch wieder mal von sich hören lassen. Dummerweise ist Album Nummer 3 jedoch nicht der Hammer, den ich erhofft habe. Zum Beispiel leidet "Chants De Bataille" unter der strikten Zweiteilung zwischen BM-Stücken und folkigen Intermezzi. Das wirkt allzu schematisch. Darüber hinaus sind die Lieder nicht sonderlich prall. Es gibt zu viele nichtssagende Riffs, gelegentlich gar Ausflüge in die Gefilde neumodernen Plaste-Death-Metals (Zyklon, Myrkskog, ...), und zu allem Übel ist die Produktion zu steril ausgefallen. Schade, schade, schade.
Abschliessend sei noch erwähnt, dass Melencolia Estatica in Albumlänge tatsächlich so gut sind, wie die Schnipsel versprechen. Allerdings muss sich der geneigte Hörer auf etwas mehr Vielfalt gefasst machen, bietet der Silberling doch auch einige Verschnaufpausen. Was der Stimmung natürlich nur zugute kommt. Jetzt kaufen bei http://www.atmf.net/label/. |
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Ansonsten wäre noch zu bemerken, ...
02. März 2006, 15:01 Uhr von erik
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... dass die Welt natürlich nicht ganz so hoffnungslos aussieht, wie man nach den gestern beschriebenen Enttäuschungen meinen könnte. Deshalb heute zur Abwechslung und Ergänzung ein paar gute Nachrichten.
Da wären zum Beispiel Infinity zu nennen. War das vorige Album der Mannen aus Käseland noch nicht sonderlich umwerfend, so ist der jüngste Versuch "Enter Thy Labyrinth Of Hell" äusserst gelungen. Sicher nicht revolutionär, aber wer nordischen BM mit ein paar schönen Melodien mag, könnte mit dem Teil richtig glücklich werden. Auf der Seite der Gruppe kann man sich zwei Lieder anhören, und beim Label gibt's ein weiteres Stück. Fehlkauf ausgeschlossen.
Für eine positive Überraschung werden im März Ikuinen Kaamos sorgen. Zumindest dann, wenn das komplette Album hält, was der vorab erhältliche Titel "Ascent" verspricht. Sollte das der Fall sein, erwartet uns wunderschöner melodisch-melancholischer BM. Hoffentlich halten Descent Productions wenigstens den Märztermin ein, ewig möchte man dann ja doch nicht warten. |
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Vánsinn und weitere frohe Botschaften
02. März 2006, 15:05 Uhr von erik
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Den Anfang will ich bei den Sturmtruppen machen. Dieser Tage erscheint via Ván die wortspielerisch "Truppensturm" betitelte EP der Band. Geboten wird "Black Witchery mit besseren Riffs". Die vierte Ván-Veröffentlichung, der vierte Pflichtkauf. Mehr zum Thema hier.
Desweiteren hat mich kürzlich ein neues Stück von Absentia Lunae positiv überrascht. Die Italiener klingen mit ein bisschen Fantasie wie die Reinkarnation von Adversam, die leider nie richtig bekannt geworden sind. Für ihr frisch aufgenommenes Album suchen Absentia Lunae übrigens noch nach einem passenden Label. Viel Glück dabei, es ist heutzutage schliesslich nicht so einfach, gute Musik rauszubringen. Das mussten in jüngster Vergangenheit erst Funeral Procession erfahren. Deren Debüt wird nun übrigens über Ván erscheinen - ein weiterer Beweis für den erlesenen Geschmack der beiden verantwortlichen Herrschaften.
Weakling mag wohl jeder, der etwas auf sich hält. Die Wolves In The Throne Room dürften dagegen vielen noch kein Begriff sein. Das sollte sich ändern, wenn ihr Debüt demnächst diesseits des Atlantiks einschlägt. Hört euch hier einfach mal "Queen of the Borrowed Light" an, dann werdet ihr wissen, wovon ich spreche. In D-land wird das Album übrigens über Ván erhältlich sein - wer hätte das gedacht. (Nein, dieser Text wurde nicht gesponsort.)
Zum Abschluss sei darauf hingewiesen, dass die Norweger Ljå endlich ihr Debütalbum fertiggestellt haben. Zuständige Plattenfirma ist Aftermath Music. Erste Eindrücke versprechen eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Demo, das bei kritischer Betrachtung lediglich ein gutes Lied aufwies. Auf der HP der Band kann man sich anhand des Titelstückes ein Bild davon machen, wie Ljå anno 2006 klingen. Von mir sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass der Rest des Albums mindestens genauso gut ist, stellenweise auch besser. |
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Neues und nicht ganz so Neues
06. März 2006, 17:31 Uhr von erik
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Kann mir jemand erklären, warum Aborym
selbst im "bitterbösen Untergrund" einen relativ guten Ruf besitzen? In meinen Ohren nämlich klingen die bisherigen
Veröffentlichungen der Italiener wie "Dimmu Borgir mit Gefummel". Und wenn man sich dazu zwingen kann, das wirklich nur als
Beschreibung und nicht als Wertung aufzufassen, so gilt es auch fĂĽr das neue Album "Generator". Wir haben es also mit
modernem, durchaus melodischem BM zu tun, dem durch allerlei Gefummmel (also alles das, was gemeinhin als "Techno"- oder
"Industrial"-Einflüsse beschrieben wird) eine Extraportion Identität verpasst werden soll. Heuer klingen Aborym allerdings
deutlich organischer, wohl auch bedingt durch die Tatsache, dass mit Herrn Eithun ein Mensch aus Fleisch und Blut den Takt
angibt. Rhytmisch und keyboardtechnisch gibt es folgerichtig auch ein paar Stellen, die durchaus nach alten Emperor klingen
- aber das kann natĂĽrlich auch reines Wunschdenken sein. Die elektronischen Spielereien sind vielschichtig und interessant,
die Produktion sorgt jedoch dafĂĽr, dass insgesamt Metal im Mittelpunkt steht. Der ist dann auch recht gelungen, wenn man es
denn modern und eingängig mag. Das Bild trüben lediglich kurze Ausflüge in zweitlassige Göteborg-Gefilde sowie ein paar
Fiedelsoli, die kein Mensch braucht. Reinhören kann man hier: Aborym @ MySpace.
Gänzlich ungetrübt ist dagegen die
Freude, die das erste Album der Wolves in the Throne Room versprüht. Wie vor kurzem bereits erwähnt, hat das Ganze etwas von Weakling, allerdings
klingt die Scheibe weniger massiv, um im Gegenzug vielfältiger zu sein. So sorgt etwa gelungen eingesetzter Frauengesang
dafür, dass man sich stellenweise an "Min Tid Skal Komme" erinnert fühlt. Veröffentlicht von Vendlus. Erhältlich bei Ván.
Nicht mehr unbedingt taufrisch ist die NightBringer/Temple Of Not -Split. Temple Of Not ist zwar völlig überflüssiges
Keyboardgetue, aber die vier Stücke von NightBringer sollte man gehört haben. Wahnsinniges Getrommel mit einem leichten Hang
zum Chaotischen sowie einige wirklich geniale Gitarrenläufe kreieren eine intensive, tiefschwarze Atmosphäre. Neben
W.i.t.T.R. wohl das Beste, was Amiland momentan zu bieten hat. Hoffentlich ist das vollständige Album bald fertig. "Rex Ex
Ordine Throni" gibt's als CD bei FMP und
auf Vinyl bei Forever
Plagued Records.
Da dies der erste Beitrag ist, der fĂĽr den neuen Rahmen geschrieben wird, sei es mir ausnahmsweise erlaubt, nochmals auf
zwei Alben aufmerksam zu machen, die bereits früher erwähnt worden sind: Infinitys "Enter Thy Labyrinth Of Hell" und Ljås
"Til Avsky For Livet". Die Niederländer haben ein zwar völlig unoriginelles, dafür aber sehr gelungenes Album abgeliefert,
das mit ein paar echten Hits glänzen kann. Auf der Bandseite und beim Label kann man sich in Form von drei Liedern einen sehr guten und durchaus repräsentativen Eindruck von der
Scheibe machen. LjĂĄ wiederum ist das beste
norwegische DebĂĽt seit einer halben Ewigkeit gelungen. Furios dargeboten und kompromisslos produziert haben die Jungs einen
wirklichen Kracher vorgelegt, den man gehört haben sollte.
Gar nicht erst anhören braucht man dagegen das erste Demo von Wedard, meinem Kandidaten für die
Un-Veröffentlichung der Woche. Das Auftaktstück auf "Valkyren Frost" fängt zwar ganz erträglich an
(Kanwulf lässt grüssen), aber danach geht es doch SEHR steil bergab. Wer's genauer wissen will, kann hier eine etwas
ausfĂĽhrlichere Kritik finden. Warum sich in Gestalt von Irminsul Records ein Label
fĂĽr diesen Schund gefunden hat, ist mir schleierhaft. |
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Der Rezensent hat nimmer Recht
07. März 2006, 18:44 Uhr von erik
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Zur Abwechslung heute mal etwas zum Lachen/Heulen/KopfschĂĽtteln. Eigentlich soll
belangloses Mittelmass auf dieser Seite ja nicht stattfinden. Cerberus haben
sich jedoch etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um sich fĂĽr ein paar
Zeilen zu qualifizieren, und das soll natĂĽrlich auch entsprechend honoriert
werden. Lest euch mal die Originalkritik zu "Klagelieder - Grabesgesang" von Kollege Wolfsgrimm durch
und vergleicht dann mit dem, was Cerberus vom Review auf ihrer HP
veröffentlicht haben. Fällt euch was auf? Richtig, alle kritischen
Bemerkungen wurden einfach weggelassen. Nun ist es sicher der Band gutes
Recht, mit einer Kritik nicht einverstanden zu sein. Sogar unvollständige
Zitate sind zulässig, wenn die Auslassungen denn gekennzeichnet werden und
der Sinn nicht darunter leidet. Cerberus' Art des "Editierens" ist aber
durchaus zumindest sinnverzerrend, und viel wichtiger: auf der
Cerberus-Seite wird in keinster Weise deutlich, dass der Text nicht
vollständig ist. Im Endeffekt wird Wolfsgrimm also etwas als Zitat
untergeschoben, was er in dieser Form nicht gesagt und sicher nicht gemeint
hat.
In der Schule lernt man richtiges Zitieren - ja, wann eigentlich? In der
achten Klasse? Oder in der neunten? (Hinweise von Lesern, die dem zeitlich
näher stehen, werden dankend entgegengenommen.) Nun will ich nicht so weit
gehen zu behaupten, die Mitglieder von Cerberus wären noch keine fünfzehn
Jahre alt. Auf eine gewisse Unreife lässt derlei Unfug aber schon
schliessen. Da passt es nur zu gut ins Bild, dass sich im Gästebuch von
Myrrthronth gerade erst ein gewisser Morgul@gmx.de ĂĽber genau jene
Kritikpunkte beschwert hat, die Cerberus so grosszĂĽgig ĂĽbergangen haben.
Reiner Zufall? Wer's glaubt, wird selig...
Im Prinzip könnte ich jetzt einen SEHR langen Beitrag dazu schreiben, wie
albern manche Bands/Musiker werden können, wenn ihnen eine Kritik nicht in
den Kram passt. Da wird stellenweise so getan, als ob ein fieser
Schreiberling sich aus reiner Böswilligkeit auf die Band eingeschossen hat.
Und das, obwohl die Band Promos zwecks Kritik verschickt. Dass die dann
manchmal auch negativ ausfallen kann, ist aus Sicht der Betroffenen
sicherlich nicht erfreulich - aber wenn man um eine Meinung bittet, dann
muss man auch mit dem Ergebnis leben. So einfach ist das. Es sei denn, die
Musikschaffenden gehen in Zukunft dazu ĂĽber, mit ihren Promos ein paar
vorgefertigte Kritiken zu schicken, aus denen der Rezensent "seinen"
Text auswählen kann. Oder einen Satzbaukasten, aus denen der Promoempfänger
dann die "Kritik" basteln kann, so im LEGO-Stil. Zumindest aber eine Liste
mit Dingen, die auf keinen Fall erwähnt werden sollen. Das ist Schwachsinn?
NatĂĽrlich! Und deshalb wird es auch in Zukunft Besprechungen geben, mit
denen eine Band nicht glĂĽcklich ist und manchmal wirklich nicht glĂĽcklich
sein kann. C'est la vie. Wer das nicht verstehen kann oder will, dem kann
ich nur empfehlen: Werde(t) erwachsen.
Andererseits: aufgebrachte "KĂĽnstler" sind sicher eine der angenehmsten
Begleiterscheinungen im Leben des gemeinen Schreiberlings. An welchen
Details sich da hochgezogen wird! Wie immer wieder "Objektivität" verlangt
wird, köstlich! Und der Autor der weniger-als-8-Punkte-Kritik ist natürlich
völlig ahnungslos, hat die Band nicht verstanden, einen kleinen Schwanz,
schlechten Sex, ist minderjährig, arrogant, impotent und ja sowieso das
grösste Arschloch unter der Sonne. Und das alles nur, weil er die Band nicht
genauso Klasse findet wie sie sich selbst. Wenn das nicht absolut zum
Totlachen ist, was dann? |
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Das Wort zum Wochenende
10. März 2006, 11:50 Uhr von erik
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Die Niederländer Fenris gibt es schon seit geraumer Zeit, aber auch wenn man es mit dem Debüt "Offerings To The Hunger" immerhin bis ins Ablaze geschafft hat, so ist die Band doch nie wirklich in die Gänge gekommen. Das neue Album "Ordeal" hat die Truppe jetzt sogar auf eigene Faust veröffentlicht. Das ist umso verwunderlicher, wenn man sich die Scheibe mal zu Gemüte führt. Sicher, es mag nicht das beste BM-Werk aller Zeiten sein, aber auf eine gewisse unspektakuläre Art ist "Ordeal" ein verdammt starkes Stück Musik. Modern, melodisch, vielseitig - so könnte man das Album beschreiben. Die Kompositionen neigen zur Überlänge, sind jedoch so vielschichtig und facettenreich, dass Langeweile einfach nicht aufkommen will. Für Puristen sicher weniger geeignet, aber wer etwa vom neuen Belenos-Album enttäuscht ist (so wie ich), der könnte in "Ordeal" eine interessante Alternative finden.
Überhaupt scheint das hier eine Extra-Ausgabe für Enttäuschte zu werden. Wer zum Beispiel "SolarKult" von BlackLodge zu formelhaft, uninspiriert und lahm fand, der sollte sich mal mit Diapsiquir beschäftigen. "Virus S.T.N." heisst das neue Album der Franzosen, und anders als ihre langweiligen Landsleute geben diese Jungs wirklich alles. "Virus S.N.T." beinhaltet zwar ein paar durchaus tanzbare Beats, aber auf das griffige Etikett "Industrial Black Metal" kann man die Scheibe bei weitem nicht reduzieren - dazu ist sie einfach zu durchgeknallt. Allerlei absurde Samples gibt es da zu hören, deklamierenden Gesang und - Oh Wunder! - tatsächlich ein paar richtig geile Riffs. Zu meiner grossen Freunde lassen es Diapsiquir ab und zu auch mal richtig krachen und legen hörbar keinen Wert darauf, möglichst exakt in eine Schublade zu passen. Nichts für schwache Nerven, aber wer "Black Magic Mushrooms" schon immer viel zu zahm fand, muss hier einfach mal reinhören. Necrocosm.org
Darkthrone dürfen sich mittlerweile offenbar alles erlauben und können in diesem Sinne wohl niemanden mehr enttäuschen - das hat sicher schon jeder mitbekommen. Per se
ist daran auch gar nichts verkehrt, schliesslich haben Fenriz und Nocturno Culto ein paar ziemlich wichtige
Alben fabriziert, um diesen Status zu verdienen. Dummerweise jedoch klingt "The Cult Is Alive" so, als wären
sich Darkthrone dieser Situation nur allzu bewusst. Man hört ja heutzutage in Bezug auf das neue Album immer
wieder, Darkthrone wĂĽrden genau das machen, was sie wollen. Wenn ich mir die Scheibe zu GemĂĽte fĂĽhre, komme
ich zu einem anderen Ergebnis: Hier spielt eine Band, die so klingen WILL, als mache sie genau das, was sie
will. In dieses Bild passen jĂĽngere Interviews. Nach "Total Death" hat ja vor allem Fenriz durchaus
fĂĽr gute Unterhaltung gesorgt, und in den letzten Jahren sind DT so wirklich zu einer Band geworden, die BM mit
einer gewissen Lockerheit zu verbinden wussten, ohne dass ihre GlaubwĂĽrdigkeit darunter litt, ganz im
Gegenteil - auch wenn die Musik nicht immer sonderlich prall war. In den letzten Gesprächen, die ich gelesen
habe, ist diese echt wirkende Lockerheit einer Inszenierung von Lockerheit gewichen: Wir sind cool, wir sind
BM-Opas, und wir dürfen sowieso alles. Dieses Bewusstsein hört man dem neuen Album an. Kein einziger Song
weckt die geringste Lust, ihn nochmal zu hören, kein einziges Riff setzt sich im Gehörgang fest. Kalter
Kaffee, der dank wundersamem Marketing als der geilste Espresso seit der Erfindung der Kaffeebohne verkauft
wird. |
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JugendsĂĽnden im Wandel der Zeiten
16. März 2006, 16:00 Uhr von erik
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JugendsĂĽnden Anfang/Mitte der Neunziger: Im jugendlichen Ăśberschwang wird im Keller ein bisschen Krach aufgenommen. Und ein paar eher peinliche Fotos
werden bei der Gelegenheit natĂĽrlich auch noch geschossen. Was passiert? Richtig: gar nichts. Um die Musik zu verbreiten, fehlt dann doch die
Motivation, und nach drei Wochen merkt man auch schon, dass das alles nicht
so toll ist, wie man eben noch dachte.
Jugendsünden fünf Jahre später: Krach und schlechte Fotos, wie gehabt.
Dummerweise hat aber das Internet mittlerweile die Welt erobert, was liegt
also näher, als den ganzen Dreck ins Netz zu stellen und sich im Anschluss
in den entsprechenden Netzforen zu blamieren? Mit etwas Naivität und vor
allem einem Mangel an abschreckenden Beispielen (das Netz als Massenphänomen
ist schliesslich noch jung) kann man mit wenig Aufwand viel Schaden
anrichten. Das Resultat: der gute Ruf ist auf Jahre hinaus ruiniert, und
noch im Jahre 2005 muss man sich fĂĽr Dinge auslachen lassen, die im letzten
Jahrtausend passiert sind. Noch dazu von Typen, die Ende der Neunziger durch
CoF und DB den Weg zum BM gefunden haben. Oder selbst noch viel schlimmeren
Lärm produzieren. Oder beides. Und das Alles, obwohl man in fünf oder sechs
Jahren wirklich gereift ist und musikalisch dem grössten Teil der
Szenepolizei viel voraus hat. Nun ja, immerhin hat man mit viel harter
Arbeit einen grossen Teil der Zweifler ĂĽberzeugt, da kann man ĂĽber ein paar
notorische Nörgler durchaus hinwegsehen.
JugendsĂĽnden ein paar Jahre nach der Jahrtausendwende: es sieht gut aus fĂĽr
die "SĂĽnder". Erinnert sich jemand an schwarzmetall.com? Das Forum wurde vor
ein paar Jahren wegen allgemeiner Verblödung geschlossen. Die
Verantwortlichen (d.h. die Blöden, um im Bild zu bleiben) zogen danach zu
khaos-online.com, das mittlerweile an den gleichen Symptomen zugrunde
gegangen ist. Die Mitverantwortlichen dafĂĽr (Veineliis) dĂĽrfen heute ĂĽber
ein richtiges Label ihre Musik veröffentlichen. Noch im Sommer 2003
bereicherte man die Welt mit Geschichten darĂĽber, wie man in Kriegsbemalung
am Strassenrand stand um Autofahrer zu erschrecken und sich dabei von der
Polizei hat erwischen lassen. Woran mag es liegen, dass die Band heute scheinbar
keinerlei GlaubwĂĽrdigkeitsprobleme hat und sogar als "the antithesis to all
those blatant Burzum-copies who label themselves 'Suicidal Black Metal'"
angepriesen wird? Hat sich die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne so
sehr verkürzt, dass sich schlicht keiner mehr erinnert? Haben alle ähnliche
Leichen im Keller? Gibt es schlicht und ergreifend so viele Bands, dass die
Ăśbersicht verloren gegangen ist? Oder ist der Untergrund an sich einfach
toleranter in Bezug auf JugendsĂĽnden geworden? Schwer zu glauben, auch wenn
es natürlich wünschenswert wäre - jeder fängt schliesslich mal klein an. Und
im Falle einer Band wie Odium Immortalis ist es wirklich schade, dass es ein
paar Unverbesserliche gibt, die der Band weiterhin längst verjährten
jugendlichen Leichtsinn vorhalten. Doch können sich Veineliis schon auf
Verjährung berufen? Oder darauf, dass das Netz neu und die möglichen
Auswirkungen unbekannt waren? Auch wenn ich sehr dafĂĽr bin, dass man einer
Truppe eine zweite Chance gibt, so muss ich doch auch fragen: kann ich eine
Band ernstnehmen, deren Gründer sich vor zweieinhalb Jahren noch öffentlich
als kindischer Volltrottel präsentierte? Wie lange sollte eine Gruppe ganz
allgemein im Fegefeuer der Lächerlichkeit schmoren, um von ihren
JugendsĂĽnden gereinigt zu werden?
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Pop News
24. März 2006, 15:16 Uhr von erik
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Emperors Leiche ist noch gar nicht richtig kalt, da gibt es schon Reuniongerüchte, und jetzt erfreut Ihsahn die Welt auch in Form eines neuen Projektes, das der Einfachheit halber (und weil es sich leichter vermarkten lässt) schlicht nach ihm benannt ist. Zwischen Hoffen (mir gefällt auch "Prometheus") und Bangen (Peccatum) lässt man die ersten Klänge an sein Ohr, und schon bald steht fest: wenn alles mit rechten Dingen zugeht, wird "The Adversary" richtig Wellen machen - wie es
sich für einen ordentlichen Schlag ins Wasser gehört. Das Album ist, um es sehr direkt auszudrücken, eine Mischung aus grauenhaftem Pseudokunstschrott und Plastemetal. Sicher, das mag alles sehr professionell gemacht sein, wirkt aber zu künstlich und ist kompositorisch Lichtjahre von der Klasse von etwa "La Masquerade Infernale" entfernt. Und Ihsahns "BM-Stimme" klingt heutzutage ziemlich Scheisse, das kann man nicht anders sagen. Insgesamt so enttäuschend, dass ich den Kram nicht mal verlinken werde.
Viel besser ist das neue Album von Enslaved. "Eld" war in meinen Ohren eher schwach, und seitdem habe ich die Band etwas aus den Augen verloren, kann also zu den Alben seitdem wenig sagen. Das
ändert aber nichts daran, dass "Ruun" ziemlich gut ist. Rockig (den Göttern
sei dank nicht im DT- oder Moonfog-Sinn), episch und von mir aus auch gelegentlich
progressiv, sind Enslaved eine Band, die ihr ganz eigenes Ding macht. Ein
stimmungsvolles Werk voller wunderschöner Melodien. [enslaved] [tabu records]
Ziemlich beeindruckend hätte auch der Dolby-Surround-BM von "Armada" werden
können. Leider haben Keep Of Kalessin jedoch zuviel nerviges DM-Gerödel einfliessen lassen, welches
die Dynamik stört und die (im Hollywood-LotR-Sinne) epische Stimmung
beschädigt. Ein paar wirklich grossartige Momente beweisen jedoch, dass aus
KoK noch irgendwann was werden könnte (auch wenn wir beileibe schon lange
genug gewartet haben). Und der Werbespot im Kinotrailerstil ist doch irgendwie eine putzige Idee. Zu finden auf der Bandseite.
Makellos dagegen ist das neue Werk von Summoning. Zyniker werden behaupten, "Oath Bound" klinge wie fast alle anderen Alben der österreichischen Epiker auch. Und oberflächlich betrachtet haben die sogar recht. Der
aufmerksame Hörer wird jedoch problemlos Dinge entdecken, die dem Silberling
einen speziellen Charakter verleihen, so wurde zum Beispiel den Gitarren erfreulich viel Platz eingeräumt. Und ganz sicher werden viele
feststellen, dass die Scheibe besser als die letzten Alben ist. Mein
Liebling bleibt zwar "Lugburz" ("Between Light And Darkness"!), aber das ändert nichts daran, dass "Oath Bound" ein
Muss ist. [summoning] [napalm records]
Nach soviel Pop ist es höchste Zeit für etwas Krach, auch wenn der nicht 100%ig neu ist. Aber das
hier sind erstens nicht die Charts, und zweitens haben Morte Incandescente nicht unbedingt die Aufmerksamkeit erhalten, die ihnen zustehen würde. "Coffin Desecrators" liefert räudigen, schmutzigen BM mit einem Schuss Eigenwilligkeit, der die Band aus der Masse heraushebt, auch wenn sich das
eine oder andere DT-Riff auf die Scheibe verirrt hat. Vielleicht
kein weltbewegendes Album, aber es hat Charakter und ein paar wirklich starke
Songs. [m.i.] [goatowarex]
Auch nicht ganz neu, aber trotzdem empfehlenswert ist das aktuelle Album der
Polen Kriegsmaschine. Anders als der Bandname vermuten lässt, erwartet den
Hörer mit "Altered States Of Divinity" aber kein Schlachtfest, sondern ein
düsteres, teilweise gar melodisches Album, dem ein auffälliger Bass und
vielfältiger Gesang das Gewisse Etwas verleihen und das einige wirklich
erhebende Momente bietet. [kriegsmaschine] [todeskult entertainment]
Und zum Abschluss noch die Anti-Empfehlung der Woche: Von Horn erscheint demnächst die mittlerweile vierte Veröffentlichung, und ich muss gestehen, dass mir langsam die Geduld ausgeht. "Die Kraft der Szenarien" mag technisch etwas besser umgesetzt sein als die bisherigen Aufnahmen (das Schlagzeug liegt nur noch halb so oft daneben), aber musikalisch hat sich im Prinzip trotz all der Versuche herzlich wenig getan. Zu bestaunen gibt es also immer noch billiges Keyboardgedudel und superschlappe, höhepunktfreie Gitarren. Und dann wäre da auch noch die Dauermisshandlung der deutschen Sprache. "Hornstolz Westfalen" lautet einer der Titel - sind wirklich weitere Beispiele nötig? |
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Oops, they're gonna do it again
30. März 2006, 16:56 Uhr von erik
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Wenn es hier so etwas wie ein Album der Woche gäbe, müsste das diesmal wohl
Kermanias "Ahnenwerk" sein, auch wenn das gute StĂĽck erst im Mai erscheinen
wird. Die CD bietet ein paar fesselnde, atmosphärische Endlossongs, und zum
ersten Mal kann ich bei einer Ván-Band eine paar zumindest latente
Nagelfar-EinflĂĽsse ausmachen. Was ich im Prinzip sofort zurĂĽcknehmen mĂĽsste, um
keinen falschen Eindruck zu erwecken, denn der musikalische Ansatz ist bei
Kermania ein völlig anderer: ausschweifend in den Kompositionen, eher roh in
der AusfĂĽhrung und todtraurig von der Stimmung her. Ein Genuss aber auf jeden
Fall. Im Prinzip ist es unmöglich, aus dem Album einen wirklich repräsentativen
Ausschnitt auszuwählen, aber Ván haben es trotzdem versucht, um zumindest einen
ungefähren Eindruck zu vermitteln: Kermania-mp3.
Vitsaus haben nach ihrer durchaus interessanten Demosammlung nun eine kleine
Vinylscheibe vorgelegt. "Ruumiinvaellus" ist jedoch leider etwas enttäuschend.
Die Stücke sind zwar durchaus gut gemacht und werden ansprechend präsentiert,
aber der Funke will einfach nicht überspringen. Die wirklich Höhepunkte fehlen,
und die grossartigen Humpparhythmen der Doppel-CD hat man diesmal auch nicht zu
bieten. Vielleicht ja beim nächsten mal.
Und wenn wir schon bei finnischen Semi-Enttäuschungen sind, so sei auch die
Kadotus-MLP genannt, die vor kurzem via Blut & Eisen erschienen ist. Die leidet
nämlich unter dem gleichen Problem wie die Vitsaus-EP (und viele weitere
Landsmänner): Die Stilrichtung "roher BM" beherrscht man zwar formal sehr gut,
aber das Ausfüllen des Rahmens mit echtem Inhalt lässt gelegentlich zu wünschen
übrig. Demnächst erscheint bei NH etwas Neues von Inferi, dem anderen Projekt
von Fyrdkal. Hoffen wir, dass jene VÖ hält, was das letzte Demo versprach: Form
MIT Inhalt.
Auch recht frisch ist die Instrumententausch-Split von Kargvint und Klage.
Nachdem beide Bands vor etwa zwei Jahren mit absolut grossartigen Demos auf
sich aufmerksam gemacht haben, waren die Erwartungen meinerseits sehr hoch.
Etwas zu hoch vielleicht. Denn obwohl die LP insgesamt wirklich empfehlenswert
ist, bin ich doch nicht so begeistert, wie ich gerne wäre. Dem melancholischen
Material fehlt in meinen Ohren einfach der letzte Funke Genialität, um mich in
sabbernde VerzĂĽckung zu versetzen. Nun ja, wahrscheinlich liegt es auch daran,
dass mich auf diesem Gebiet das Kermania-Album auf Monate hinaus verdorben
hat. Veröffentlicht von Eternity Records.
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Wiederbelebungsversuche
Die beste Band wo gibt
Apartheid
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