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Der Schwarze Kanal


Die Faulheit hat ein Ende

07. September 2006, 15:51 Uhr von erik


Seit dem letzten Eintrag auf dieser Seite sind mehr Wochen vergangen, als mir lieb sein kann. Doch immerhin gibt's zum Auftakt eine richtig gute Nachricht: Descent Productions haben es nach gefühlten zwei Jahrhunderten endlich geschafft, das Debüt von Ikuinen Kaamos zu veröffentlichen. "The Forlorn" bietet melodischen Black/Death Metal mit leicht schwedischem Einschlag, der durch todtraurige, herzzerreissende Melodien einen ganz eigenen Charakter erhält. Der Vertrieb dieses Schmuckstücks läuft Descent-typisch eher langsam an, aber zumindest bei Band und Label kann man die CD bereits käuflich erwerben.

Wie Ikuinen Kaamos kommen auch Inferi aus Finnland - womit bewiesen wären, dass aus dem Land von Koskenkorva, Sauna und Saimaa-Robben mehr kommt als hoffnungslos überbewertetes Norsecore-Mittelmass, zumindest gelegentlich. Zwar fällt Inferis Debüt "Shores Of Sorrow" prinzipiell in die gleiche Kategorie, allerdings ist das Album ausnahmsweise richtig gut. Natürlich wird allerheftigst bei Burzum geklaut, mit Schwerpunkt auf "HLTO" und ein bisschen "Filosofem". Aber immerhin geschieht das stilsicher und geschmackvoll, so dass am Ende eine Scheibe steht, die anders als die meisten Anderen die Atmosphäre des Originals fast erreicht. Sollte es bei Hinz und Kunz zu kaufen geben. NH

Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, noch etwas aus Finnland: Sturmfront alias "das einzige Korn, das das blinde Huhn Black Tower Productions bisher gefunden hat". "Behind The Gate Of Darkness" ist ein roh-atmosphärisches BM-Album, das heute ein "minor classic" sein könnte, wenn es vor zehn, elf, zwölf Jahren erschienen wäre. Etwas verwunderlich erscheint mir, dass es die Scheibe kaum irgendwo zu kaufen gibt und darüber hinaus keinerlei Promotion betrieben wird. Persönlich würde ich dazu neigen, dies der Plattenfirma anzulasten, bin aber dahingehend belehrt worden, dass Sturmfront selbst keine "Werbung" wollen. Da kann ich nur hoffen, dass aus Richtung der Band keine Unterlassungsklage kommt.

Nach soviel Suomi bewegen wir uns auf der Landkarte ein wenig nach Westen. Chaos Omen hat soeben via Nails Of Christ den Nachfolger der "Life Be Gone"-EP aus dem Jahre 2004 veröffentlicht. War jenes Stück Vinyl noch eine eher uninspiriert-überflüssige Angelegenheit, so ist die neue MCD namens "Let Clarity Succumb" ein deutlicher Schritt nach vorn. Herr Necromorbus hat diesmal vier Stücke aufgenommen, die zwar immer noch wie eine bodenständigere Version von Funeral Mist klingen, aber immerhin müssen die Lieder heuer nicht mehr ohne Ideen auskommen. Wenn man auf dem vollständigen Album einen ähnliche Qualitätsprung vollziehen kann, dann steht uns ein richtiger Kracher ins Haus. Im Vertrieb von Black Seed Productions.

Vielleicht kein Megakracher, aber immerhin ein sehr solides Album ist "Metamorphosis" der französischen Angmar. Wer "Spicilège" von Belenos mochte und von deren letztem Album enttäuscht war, sollte mit der Scheibe durchaus etwas anfangen können. Sicher, Angmar erfinden das Rad nicht neu, bieten aber gelungenen Black Metal, der schnell und melodisch daherkommt und mit einigen wirklich guten Stücken aufwarten kann. "Normannia" ist für meinen Geschmack keine besonders geschickte Wahl als Hörprobe, vermittelt aber zumindest einen ungefähren Eindruck. Northern Silence

Haben wir heute mit einem grossartigen Album begonnen, so soll es zum Abschluss, nein, keinen Superflop, sondern eine zumindest zur Hälfte grossartige Veröffentlichung geben. Nightbringer geben sich nämlich mal wieder die Ehre, und wieder ist es eine Split, diesmal eine 10-Zoll-Vinylscheibe, die man sich mit Serpentinam teilt. Diese Band wurde offensichtlich so ausgesucht, dass der Hörer nach einem ersten Kennenlernen nie wieder in Versuchung gerät, die Nightbringer-Seite nach unten zu drehen. Egal, die beiden Stücke von Nightbringer sind wie gewohnt ganz grosse Klasse, in meinen Ohren ihr bestes Material bisher. Mächtiges Drumming und schrill-melodische Leadgitarren verleihen den Amerikanern, wonach viele vergeblich suchen: eine Identität. Ende des Jahres (oder vielleicht auch erst Anfang des nächsten) ist mit einem vollen Nightbringer-Album zu rechnen. Das wird ein Fest. Forever Plagued Records


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