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Der Schwarze Kanal


So nicht.

03. März 2011, 13:12 Uhr von Erik


Kein Schwanz ist so hart wie das Leben - das wussten sicher schon die alten Germanen, und auch heute ist da noch ziemlich viel dran. So ist es etwa ziemlich schwer zu verstehen, regelmässig von Promoagenturen oder Plattenfirmen mit Promopaketen bedacht zu werden, obwohl direkt über unserer Adresse recht deutlich steht, dass davon möglichst Abstand genommen werden sollte. Hat man sich damit aber irgendwie abgefunden, so ist der Inhalt des letzten Werbepaketes dennoch völlig unbegreiflich.

Habe ich jemals Anlass zu der Annahme gegeben, hier würden Ostblocknazis und Justin-Timberlake-Fans thematisiert, die in irriger Deutschtümelei und geschichtlicher Ignoranz vorgeben, seit fünf Jahren für die Zivilehe zu streiten? Ist es sonderlich wahrscheinlich, dass ein gewisser Andy, seines Zeichens einst Ehrengast dieser Seiten, hier mit mehr als einer abfälligen Bemerkung abgefertigt wird? Ist damit zu rechnen, dass Russenhumppa mit heftiger Heavy-Metal-Schlagseite hier ernsthaft behandelt wird? Nein, nein und nochmals nein.

Als ob dies nicht schon genug wäre, fand sich in der Promosendung auch noch Isolfurs "Pfad des Canis Lupus", was wieder mal die Frage aufwirft, wer solchen Unsinn veröffentlicht und warum sowas überhaupt sein muss. ?ber Isolfur hat jemand an anderer Stelle mal geschrieben: "Isolfur liefern wieder ein Stück Black Metal ab, welches eindeutig schön Deutsch klingt, hätte auch von Dunkelgrafen kommen können ? Wertarbeit!" Das ist - bis aus das letzte Wort - absolut treffend. Isolfur repräsentieren nämlich genau den deutschen BM-Bodensatz, für den man sich als Deutscher ordentlich schämen muss. Sogar der Vergleich zu den Dödelgrafen passt wie der Arsch auf den Eimer, scheinen doch auch Isolfur der Meinung zu sein, dass Black Metal und ordinärer Heavy Metal sich musikalisch nur durch ein paar Oberflächlichkeiten unterscheiden und BM letztendlich nur eine Frage des Getues ist.

Es ist sicher ein Versehen, dass Vspolokh/Vspolox und ihr Album "Sorrow of the Past" mit in dieses Werbepaket gerutscht sind, das ansonsten offensichtlich dazu bestimmt war, seinen Empfänger zu irritieren. Der dezent heidnische BM von jenseits des Urals ist jedenfalls ohne Kotzkrämpfe zu ertragen und wird deshalb an anderer Stelle zu gegebener Zeit ausführlicher gewürdigt werden.


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