NEGATOR

Die eisernen Verse (CD 2005)


Granate!
Die Band mit den seltsamen Künstlernamen ist wieder da und sie ist besser denn je. War "Old Black" schon sehr gelungen, aber im Detail noch nicht immer gänzlich überzeugend, so gelingt Negator mit Album Nummer 2 die Korrektur der Feinheiten,
die man damals noch bemängeln konnte.
Stilistisch ist, grob betrachtet, alles beim Alten geblieben: Die Hamburger spielen nach wie vor schnellen bis rasenden BM schwedischer Prägung mit melodischen Akzenten. Allerdings haben sich Trolfbert und seine Spießgesellen als Komponisten durchaus weiterentwickelt. Anno 2005 haben sie es nicht mehr nötig, durch störende Stilbrüche für Abwechslung zu sorgen. Wenn man heute gelegentlich etwas vom Gas geht, um noch massiver zu wirken oder es gar mal besinnlich zugehen lässt, dann wirkt das natürlich, nicht erzwungen: "Die Eisernen Verse" klingen wie aus einem Guss geformt, misstönende Schweißnähte gehören der Vergangenheit an. Darüber hinaus hat die Band es tatsächlich geschafft, ihre größte Stärke noch auszubauen. Gefiel schon "Old Black" mit vielen gelungenen Melodien, so ist das neue Album eine deutliche Steigerung. Damit soll nicht gesagt sein, das Negator etwa leichter verdaulich wären als in der Vergangenheit. Nein, das nicht. Vielmehr hat die Saitenfraktion sich einfach Riffs und Leads einfallen lassen, die mir noch mehr zusagen. Wie die Gitarren beim Albumauftakt "Eisen wider Siechtum" fanfarenartig zum Kampf blasen, das ist einfach fantastisch. Und wie nicht nur bei "Old Stigma" die Leads selbst dem wildesten Geprügel einen melancholischen Unterton verleihen - man muss lange suchen, um Ähnliches zu finden. Man höre sich zum Vergleich nur die Prügel-BM-Vorreiter Dark Funeral an. Die sind zwar auch schnell (wahrscheinlich sogar schneller), haben mittlerweile ebenso die Möglichkeiten melodischer Gitarrenführungsarbeit erkannt, aber unterm Strich wirkt "Attera Totus Sanctus" neben "Die Eisernen Verse" formelhaft, uninspiriert, leblos.
Negator sind dafür bekannt, den Mund gerne recht voll zu nehmen. Aber solange sie Alben abliefern, die ihren Sprüchen zumindest fast entsprechen, werde ich darüber schmunzelnd hinwegsehen. Der zweite Streich ist der Band jedenfalls außerordentlich gut gelungen. Und wenn es dafür "nur" neun Zähler gibt, so liegt das daran, dass
der beste Schweden-BM immer noch aus Schweden kommt.

9/10

Official Website
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Erik
18.10.2005

 

:: English version ::

Grenade!
The band with the curious name is back again... better than ever. "Old Black" was great but in detail not entirely convincing, but with the second release Negator manage to emend the little mistakes.
Stylistically they stayed the same: The guys from Hamburg still play fast to raging swedish styled BM with melodic accents. But Trolfbert and his accomplices evolved compositoricly. Anno 2005 they don't need to put any disturbing style changes into their concept for the sake of gaining variety. If they once throttle their speed they do it just to bring some more massive influences or to act contemplative - but it doesn't act as if they were forced to: "Die Eisernen Verse" sound like made of a piece, cacophonous welds are past. Furthermore the band managed to expand their strengths. In comparison to "Old Black",which already had some good melodies, the new record clearly represents an enhancement. That doesn't mean that Negator are easier to deal with than before.
No of course not. They rather produced riffs and leads which suit me even better. It's simply fantastic when the guitars blow their clarions at the beginning of the album. And not only within "Old Stigma" the Leads create even among the wildest beating some melancholic undertones - for something like this you have to look for a very long time. As a comparison just listen to the Bm precursors Dark Funeral. They are fast too (maybe even faster) but meanwhile they realized the posibilities of solid guitar work but the bottom line is that "Attera Totus Sanctus" compared to "Die Eisernen Verse" is simply uninspired, formularic and lifeless.
Negator are known for talking big. But as long as they produce albums according to their speeches I will simply laugh about it. The second coup is just great. And if they "only" gain nine points... you can find the reason here.

Translated by dante

Redaktionsbewertung:
azaghal 9 Ewigkeiten -
Laeknishendr - Necrowolf -
Erik 9 Christenjaeger -
sic - Sir ChristCrusher -
Amicus 9 Vandrar 8,5
Wolfsgrimm -
Gesamtdurchschnitt: 8,9