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Drei Jahre und zwei Split-Alben liegen seit der letzten Urfaust-Veröffentlichung zurück. Lange Zeit um sich die
starke, ausdrucksvolle Musik anzuhören und hineinzuleben. Mit der neuen Veröffentlichung "Drei Rituale jenseits des
Kosmos" liefern uns die Holländer neuen Stoff, der eindrucksvoll beweist, wie viele Facetten Urfaust hat. Es hat
sich einiges getan. Regierten in den Vorgängeralben noch monotone Gitarren und eingängiges Schlagzeug, so setzt das
neue Album wieder mehr auf Ambient. Gitarren sind kaum welche zu hören und das Schlagzeug ist, neben der kranken
Stimme von IX das Hauptdruckmittel.
Kommen wir zur Sache:
Kaum im CD-Player weiß schon der erste Anschlag zu fesseln. Langsam baut sich eine Leere auf, die man anfangs nicht
ganz begreifen will. Im ersten Stück (sinnigerweise sind die Titel nur nummeriert) fangen neun Minuten pure Schwärze
den Hörer ein und lassen ihn nicht gehen. Vielmehr baut der ambient-/industriallastige Teil ein Vakuum um den Hörer
auf, das alles abschottet, was nichts mit Verzweiflung und der Flucht in die Leere zu tun hat. Hierbei reißt der
schon erwähnte Gesang den Hörer in gedankliche Welten, die man so kaum erreichen würde. Das dabei eingeschlagene
Midtempo schafft es nur mehr, diese starke Atmosphäre auch zu halten. Auch das zweite Stück lässt einen nicht los,
vielmehr verstärkt es die Abstraktion. Man muss erwähnen, dass es bisher noch immer recht monoton mit einer
einfachen Melodie (Keyboardspiel) zugeht. Doch das tut der Atmosphäre keinen Abbruch. Vielmehr schaffen es kleine
Zwischenstücke den Hörer mehr und mehr zu fesseln. Auch das dritte Stück hält den Grundtenor dieser EP und schafft
es in knapp 20 Minuten ein Monument der Verzweiflung aufzustellen.
Was bleibt ist ein Album, welches verstört und den Hörer zwingt, sich mehr und mehr damit auseinaderzusetzen. Denn
diese doch anfangs ungewöhnliche, aber dennoch Urfaust typische Veröffentlichung bietet soviele Details, welche
auch nach mehrfachem Hören immer wieder einen Genuss daraus machen. Aber eines sollte auch bewusst sein: "Drei
Rituale jenseits des Kosmos" kann man nicht nebenbei hören. Man muss sich einstellen und darauf eingehen, damit die
volle Kraft dieser Schöpfung zur Geltung kommt.
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