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Wenn man nicht weiß, wie man anfangen soll, kann man sich zur Not immer über irgendwelche Details lustig machen.
Bei None Valueless Art etwa bettelt der Name des Projektes um eine kräftige Portion Gelächter. Was genau soll das
eigentlich bedeuten? Mit dem Englischen haben sicher auch andere Probleme, aber sollte man nicht eine andere Sprache
wählen, wenn man noch nicht mal einen Namen fehlerfrei hinbekommt? Nun gut, die Band versucht zwar im Promowisch,
das Malheur schönzuerklären, so nach dem Motto "Ist zwar sehr daneben, aber immerhin unser" - doch wirklich
befriedigend ist das kaum. Vor allem dann nicht, wenn einzelne Liedtitel mit ihrem kruden Kauderwelsch den Verdacht
nahelegen, das Ganze sei eine Parodie.
Immerhin passt die Musik zum Namen, die ist nämlich auch - mit Verlaub - eher beschissen. Schlapp (nicht roh!)
produzierter Norsecore wird geboten, dem ein paar akustische Gitarren und ziemlich lächerlich wirkendes (Stichwort
Parodie, s.o.) Wikingergestöhne zum Attribut "Pagan" verhelfen sollen. Besonders negativ fällt der Gesang auf, ein
selten unmotiviertes Gegröle und Genöle bar jeglicher Leidenschaft. Das Beste am Sänger von NVA (Ostalgie!) ist
zweifellos, dass er nicht viel kaputt machen kann. Natürlich findet auch das blinde Huhn None Valueless Art ein
oder zwei Körner, und geborgte Kampfar-Melodien sind immerhin besser als gar nichts, doch letztendlich ist der
langweilige und uninspirierte Black Metal der Truppe absolut verzichtbar. Wer bitte braucht dieses platte
Geschrammel, das schon vor zehn Jahren nicht mal für einen Platz im Mittelfeld gereicht hätte? (Und ganz nebenbei:
Wer zum Teufel braucht das gleiche Material in sogar noch schlechteren Proberaumversionen?)
Mich persönlich hat überrascht, dass hinter NVA angeblich keine minderjährigen Grünschnäbel stecken (oder ist das
Teil der Parodie?). Mildernde Umstände kann man also beim besten Willen nicht geltend machen. Nein, "Forlorn In A
Dying World..." ist das Werk erwachsener Musiker, die sechs lange Jahre an den Stücken gefeilt haben. Angesichts
dieses erschütternden Verhältnisses von Aufwand und Ergebnis sehe ich für eine musikalisch relevante Zukunft von
NVA schwarz. Wenn man das mal kurz überschlägt, bräuchte die Band bei ähnlicher Produktivität ca. 100 Jahre, um ein
einziges vernünftiges Lied zu schreiben. Eine sinnvollere Alternative wäre da sicherlich, den Titel eines Liedes zu
verwirklichen: "Escape To Nothingness". |
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