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Schnell kann es gehen, meine Damen und Herren. Hatte ich vor wenigen Wochen noch das Demo des Trios von Inarborat in
den Händen, so liegt nun bereits ein komplettes Album vor. Wie das geht, werden sich einige Leute fragen?! Nun,
ziemlich einfach, denn von den instrumentalen Stücken einmal abgesehen, haben es alle Songs des Tapes auch auf das
Debüt geschafft. Nun werden diejenigen, die sich das Demo besorgt haben, vielleicht ein wenig verwundert dreingucken,
vielleicht sich sogar ärgern. Aber da kann ich euch beruhigen, auch wenn es die gleichen Songs sind, sie klingen
dennoch anders, denn die Band hat einige Arrangements und verschiedene Klänge (besonders beim Keyboard) ausgetauscht,
was den "alten" Songs teilweise ein neues Gesicht gibt. Und brandneue Songs gibt es ja obendrein auch noch zu
entdecken!
Die gute und für mich wichtige Nachricht gleich vorweg: Beim Sound ist alles beim Alten geblieben. Gewiss, man hat ihn
auf CD Niveau angehoben, aber dennoch hat er das gleiche Old-School-Feeling wie das Demo inne. Dies war mir insofern
wichtig, als das die Musik, die die drei Herren fabrizieren, einfach nur in einem ursprünglichen Soundgewand
funktioniert. Leute, die das Demo kennen, werden wissen, was ich meine, denn Inarborat gehen ihren Weg konsequent und
so führt uns auch "Inarborat" zurück in die frühen Neunziger. Durch den etwas veränderten Keysound wird ein Einfluss,
besonders im Stück "Wisdom Sans Words", ziemlich deutlich. Melancholische Gitarren in Verbindung mit gut akzentuierten
Keyboardtupfern rufen nämlich sicherlich nicht nur bei mir Burzum ins Gedächtnis. Was Inarborat aber von den Bands
abhebt, die auf ähnliche, also traditionelle Weise ihr Geschick im Black Metal versuchen, ist die Tatsache, dass
Inarborat authentisch sind. Die Riffs, das Drumming, der Gesang, der Sound - alles klingt organisch, keineswegs
aufgesetzt, sondern einfach ehrlich. Das Gefühl und die Liebe für traditionellen Black Metal hört man einfach heraus,
ein Factum, das vielen Bands aus diesem Genre abgeht.
Genau diesen Weg verfolgen auch die neuen Stücke, "Moorlichter" zum Beispiel, welches dieses beklemmende, bedrückende
Gefühl der "Filosofem" in sich trägt, dabei aber zu keiner Zeit ein Plagiat darstellt. Dafür sind die Songs einfach zu
perfekt aufeinander abgestimmt und werden durch instrumentale Zwischenspiele auch wunderbar miteinander verbunden.
So sei dieses Erstwerk jedem, aber auch wirklich jedem, der auf ursprünglichen Black Metal mit großem Herz für
Atmosphäre steht, empfohlen. Auch Besitzer des Demos sollten sich vom erneuten Gebrauch der Songs eben dessen nicht
abhalten lassen, denn mit den Liedern ist einiges geschehen und die neuen überzeugen obendrein auch. Kaufen! |
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