|
Schick sieht es aus, das neue Album von Janvs. Durchaus BM-untypisch, ist das gesamte Beiheft in seiner Schlichtheit
sehr stilvoll. So stilvoll, dass ich mich ausnahmsweise genötigt sehe, auf derlei Äußerlichkeiten einzugehen - was
auch deswegen sinnvoll ist, weil der Inhalt gut zur Verpackung passt. Janvs sind eine der wenigen Bands, bei denen
Worte wie "ästhetisches Gesamtkonzept" mehr sind als nur Floskeln im Promoschreiben.
Wenn man "Fvlgvres" mit einem Wort beschreiben wollte, dann müsste dieses wohl "gediegen" lauten. Musikalisch
bedeutet das mittelschnellen, bestenfalls mal flotten Black Metal, sauber produziert und irgendwo auch "modern"
klingend. Insgesamt also völlig unextrem, und wenn man es gern rotzig mag, womöglich gar langweilig. Janvs' Musik
hat oft einen rockigen Charakter und wirkt so gelegentlich wie eine einfachere Version von "Non Dvcor, Dvco", ist
aber passend zu den Bildern im Beiheft eher luftig, während S.W.E. den Staub alter Burgmauern atmen. Einen nicht zu
unterschätzenden Anteil an diesem Eindruck haben sicher die Zwischenstücke mit Akustikgitarre und Keyboard, die
mitunter so sphärisch wie die Titelmusik von "Twin Peaks" daherkommen.
Was "Fvlgvres" nicht hat, sind ein paar Überhits - allerdings vermisse ich die auch nicht unbedingt. Das Album wirkt
eher als Gesamtheit, wirkt mit seinen gediegenen (!) Gitarrenmelodien über die Distanz, anstatt auf explosive
Höhepunkte zu setzen. Viel unschöner finde ich da, dass der stilvoll rockende Charakter der Scheibe durch einen
geschmacklosen Absturz in Black'n'Roll-Gefilde gestört wird. Derlei passt gerade bei Janvs überhaupt nicht und stößt
mir als bekennendem B'n'R-Prinzipiellscheißefinder besonders übel auf. Wenn man in Zukunft von derlei Untaten
absieht, kann aus Janvs etwas ganz Großes werden, doch diesmal müssen sieben Zähler reichen. |
|