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Gibt es denn so was!?! Da sitze ich hier, fange zum dritten Mal die Rezension zu "Der Erde entwachsen" an, während
besagte Scheibe im Hintergrund rotiert und immer wenn ich versuche, einen klaren Gedanken zu fassen, hauen die Jungs
von Kerbenok einmal mehr die Großen zwischen die Kleinen und machen mir damit das Leben schwer. Richtig, wie sich an
dieser kleinen Einleitung bereits ablesen lässt, wird hier alles andere als "easy listening"-Musik gespielt und
trifft damit hier leider auf jemanden, der nur sehr bedingt etwas mit derlei progressiven Versuchen anfangen kann.
Dabei will ich allerdings nicht sagen, dass Kerbenok generell alles falsch machen würden. Denn allein die anständige
Aufmachung der Promo zeigt mir, dass die Band offenbar mehr will, als nur eine weitere 08/15-Veröffentlichung auf
den Markt zu schmeißen. Und auch der anständige Klang der Scheibe, ebenso wie die ruhigen Klänge, die die EP
einleiten, wissen zu gefallen und machen eigentlich Hunger auf mehr. Doch mit Beginn der regulären Spielzeit beginnt
man dann fortwährend, sich selbst im Weg zu stehen. Denn die getragenen, manchmal sogar epischen Momente, die auf
"Der Erde entwachsen" hier und da durchscheinen, werden immer wieder durch völlig unsinnig platzierte Breaks
unterbrochen und reißen den Faden jeder aufkeimenden Stimmung immer wieder ab. Gut, der Versuch, ihren Stücken auch
musikalisch einen gewissen Anspruch zu verleihen, mag ja lobenswert sein, doch wenn man dabei immer wieder ins
Straucheln gerät und mehr als einer der massig eingebauten Übergänge deutlich zu holprig gerät, stellt sich so etwas
wie ein angenehmer Hörfluss gar nicht erst ein und die Sache beginnt einfach nur zu nerven.
Ich kann Kerbenok also nur raten, einen Gang runter zu schalten, sich auf einfachere Strukturen zu besinnen, um
damit den eigenen guten Ansätzen die Chance zu geben, sich zu entfalten. |
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