|
Hossa, ganz schön dreiste Namenswahl! Aber irgendwie wundert es mich ja ehrlich gesagt schon, dass dieser
Bandname noch nicht früher in Beschlag genommen wurde. Auch wenn er Gegenteiliges vermuten lässt - mit Thrash
Metal haben Reign In Blood ziemlich wenig zu tun.
Stattdessen hauen uns die beiden Herren rasenden Black Metal um die Ohren, der neben hundsgemeinen Schrammelriffs
auch immer mal wieder ein paar schwedisch angehauchte Melodien zu bieten hat, die der Musik einen leicht
melancholischen Anstrich verpassen. Für genügend Abwechslung ist mit zahlreichen Tempowechseln und Breaks ebenso
gesorgt. Gesanglich herrscht hier der absolute Hall- und Echoterror, was aber ganz klar so gewollt ist (als
ungefährer Anhaltspunkt bietet sich vielleicht das letzte Katharsis-Album an) und auf keinen Fall mit einem
schlechtem Sound gleichzusetzen ist. Ganz im Gegenteil, für eine Undergroundveröffentlichung ist "...End All
Spiritual Sacred Lies!" sogar erstaunlich klar und transparent im Klang. Das kommt vor allem der Arbeit des
Stöckeschwingers zugute, der sich sehr kompetent durch die vier kompakt arrangierten Stücke prügelt und ein
gutes Gespür für kleine Details hat. Wieder einmal ein Beweis dafür, dass Brutalität nichts mit rumpeligem
Garagensound zu tun hat! Auch wenn über die Mitglieder der Band kaum etwas herauszufinden ist, gewinnt man doch
den Eindruck, dass sie nicht erst seit gestern als Musiker aktiv sind und wissen, was sie da tun.
Zwei, drei lediglich durchschnittliche Riffs sind noch dabei und die Spielzeit der MCD lässt mit nicht einmal
zwanzig Minuten natürlich sehr zu wünschen übrig, doch davon einmal abgesehen gibt "...End All Spiritual Sacred
Lies!" keinen wirklichen Grund zur Beanstandung und lässt mich auf ein gelungenes Debütalbum hoffen. Erlaubnis
zum Weitermachen ist hiermit erteilt! |
|