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Huch, Satyricon? So in etwa war mein erster Gedanke nach dem Vernehmen der Klänge des Openers "Origin Of Sin". Doch
kaum hat sich der Gedanke gefestigt, wird er auch wieder verworfen, denn leise Geigenklänge scheinen mich einzulullen,
bevor mich der nächste Blast Beat schon wieder aus meinen Träumen reißt.
Dicht - wirklich dicht präsentiert sich dieses Werk der Norweger Pantheon I, welche den Hörer mit ihrem durchaus
modernen Black Metal in einen tiefen Strudel der Emotionen schmeißt. Ja, modern steht da, doch solltet ihr euch
davon keineswegs abschrecken lassen, denn auch ich mag modernen Schwarzmetal eher selten. Die Mannschaft aus dem
Norden weiß allerdings, wie man eben diesen durchaus packend gestaltet. Nämlich mit abwechslungsreichem Gesang, der
von hysterischem Lachen, über fieses Kreischen bis zu deftigem Grunzen beinahe alle Stile des extremen Metal abdeckt.
Dazu kommen dichte Gitarrenwände, die dich an die Wand pressen. Auch hier schreckt man vor genrefremdem Riffing nicht
zurück, so findet man das ein oder andere Death Metal-Riff("Origin Of Sin") und auch progressiver Gitarrengebrauch
ist hier keineswegs ein Fremdwort.
Über allem schwebt aber, trotz der Modernität, die Note norwegischen Black Metals - Anfang bis Mitte der 90er
versteht sich. Und genau diese Gratwanderung ist es, die dieses Album zu einem Genuss macht. Damit wir uns nicht
falsch verstehen - "The Wanderer And His Shadow" ist beileibe noch kein Meisterwerk oder Album des Jahres, aber auf
irgendeine Weise fängt einen das Album ein und gibt einem dieses warme Gefühl des frühen BM in Verbindung mit
moderner Kälte. Eine Kombination, die bisher den Wenigsten gelungen ist.
So solltet ihr versuchen, vielleicht bei einem Kumpel, sofern ihr ollen Misanthropen überhaupt welche habt, mal
intensiver in dieses Album reinzulauschen, denn mit dem üblichen "mal antesten" dürfte es schwierig werden, direkt
Zugang zu den Norwegern zu bekommen! Gut! |
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