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Das Titelbild bewundert, das Logo betrachtet, die Titel überflogen, die Ausschnitte konsumiert - es wäre ein
Leichtes, Amystery als unoriginelle und überflüssige Neulinge niederzumachen. Und ganz falsch wäre das auch
nicht, die Band bietet in der Tat nichts Weltbewegendes. Doch - oh Wunder! - obwohl man "Extermination..." unter
anderem Namen schon ca. 8546 Mal gehört hat, schaffen es die Süddeutschen, das 8547. Mal halbwegs unterhaltsam zu
gestalten.
Das Fundament des Albums sind die rhythmischen Varianten von "UAFM", zu denen sich die latent melodischen Gitarren
des Gorgoroth-Debüts gesellen. Das Ganze wurde stilecht scheppernd in Szene gesetzt, ohne je in Richtung Matsch
abzudriften. Zu meiner Freude hat sogar der Bass mehr als nur eine Statistenrolle. Viel zum durchaus positiven
Gesamteindruck trägt auch die Tatsache bei, dass der Mann am Schlagzeug kein blutiger Anfänger ist - schließlich
verderben gerade holpriges Geklopfe oder schlechte strombetriebene Notlösungen allzu oft jeglichen Genuss schon im
Ansatz. Und schließlich und endlich muss man einfach sagen, dass Amystery ein paar ansprechende Stücke gelungen
sind. Nicht originell, nicht unbedingt überwältigend, gelegentlich auch mal etwas fad, aber durchgehend schnörkellos
ursprünglich und bei aller Kargheit atmosphärisch dicht. Hin und wieder deutet man sogar an, wozu man in der Lage
ist, wenn die Musen gnädig gestimmt sind. So schmückt sich "Icy Kingdom" mit einem Riff, das dem Titel zur Ehre
gereicht und welches zum Ende des Albums tatsächlich Lust auf einen weiteren Durchlauf macht. Das ist mehr, als der
Großteil vom Rest der BM-Welt von sich behaupten kann, weshalb ich durchaus gespannt auf weitere Klänge aus dem
Hause Amystery bin. |
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