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Unnötige Split-Veröffentlichungen gibt es wie Sand am Meer. Aber was zum Henker bringt Durchschnittsband X überhaupt
dazu, sich einen Tonträger mit Durchschnittsband Y zu teilen? Ein ausschlaggebender Beweggrund ist in den
allermeisten Fällen mit Sicherheit die Freundschaft zwischen den beteiligten Bands. Hach, wie schön! Offenbar sind
auch die beiden deutschen Truppen Dark Armageddon und Thy Majesty miteinander befreundet, was sie dem Rest der Welt
mit "United By Hellfire" beweisen wollen.
Los geht’s mit Dark Armageddon. Ziemlich melodische, teilweise schon penetrant düdelige Riffs treffen auf passables,
aber etwas uninspiriert wirkendes Gekrächze und sehr "eigenständiges" Drumming. Soll heißen: Die spielerischen
Fähigkeiten der Schlagzeugerin (ja, eine Frau!) sind nicht besonders berühmt; manchmal kann sie nicht einmal das
Tempo richtig halten. Außerdem klingen Bassdrum und Snare sehr ähnlich, was ich ganz schön verwirrend finde. Kein
Wunder also, dass die fünf Songs recht schlampig und wackelig wirken. Höhepunkte sind weit und breit nicht
auszumachen, doch immerhin sind einige der weniger ausufernden Riffs ganz akzeptabel. Gar nicht gehen allerdings
die Songtitel (z.B. "Das Jüngste Gericht", "Lügenreligion" oder auch "Verfluchter Gott") - da hat jemand gaaanz tief
in der Klischeekiste gewühlt. Mittlerweile sucht die Band übrigens nach einem neuen Schlagzeuger. Vollkommen zu
Recht... (3)
Einen wenigstens etwas besseren Eindruck hinterlassen Thy Majesty mit ihrem leicht an Marduk erinnernden
Dauergeknüppel. Im Vergleich zu ihren Split-Partnern gehen sie vor allem wesentlich "tighter" und routinierter zu
Werke (was allein aber selbstverständlich kein Garant für gute Musik ist). Drumcomputer haben eben den Vorteil,
dass sie keine Fehler machen. Dafür neigen sie aber dazu, dem Hörer ziemlich auf den Geist zu gehen und zwar
speziell dann, wenn das Grundtempo des Materials wie im Falle von Thy Majesty recht flott ist. Dennoch ist der
Beitrag der Band zumindest erträglich, zieht aber einfach so an mir vorbei, ohne irgendeinen bleibenden Eindruck zu
hinterlassen - da rein, da raus. (4)
Die Einleitung dieses Reviews hat es schon dezent angedeutet: "United By Hellfire" ist eine weitere Split, die
wahrscheinlich keiner braucht. Ich jedenfalls nicht. |
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