Der Ort (CD 2005)

Seit der Veröffentlichung von Klabautamanns "Der Ort" sind bereits mehr als 1 ½ Jahre ins Land gezogen. Zeit, in denen zahlreiche andere Besprechungen im Grunde schon alles über das Album gesagt haben und aufmerksame Leser mitbekommen haben dürften, dass einen hier keine leicht verdauliche Kost erwartet. Ich für meinen Teil frage mich dabei eigentlich nur, wie gut "Der Ort" wohl geklungen hätte, wenn man sich dabei vornehmlich auf die wunderbar gelungenen Akustik- und Klavierpassagen konzentriert und die metallische Seite etwas besser in dieses Bild eingefügt hätte, anstatt die Momente von Stille und Träumerei immer wieder durch vertracktes und hektisches Gefrickel zu unterbrechen.
Für manche, sicher auch für die Band selbst, mag diese akustische Belastungsprobe ja Ausdruck künstlerischen Anspruchs sein und zugegebenermaßen klingt man bei weitem auch nicht so fade, ideenlos und unfähig wie ein Großteil der Konkurrenz. Die Atmosphäre jedoch, die Titel wie "Forlorn Sea" oder "Winternacht" in Teilen verströmen, bleibt im weiteren Verlauf oft auf der Strecke. Und das ist schade, denn beispielsweise das ausgewogene, mit angenehmem weiblichen Gesang versehende "October" oder das schlicht zum Schwelgen verleitende "Red Urn" sind mehr als nur gute Ansätze.

5 /10

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Heavy Horses Records

Wolfsgrimm
16.11.2006