|
Ist das wirklich die gleiche Band, die mit ihren bisherigen Alben vor allem bewiesen hat keine Zukunft
zu haben? Kann das sein? Kann eine Gruppe sich nach bald zehn Jahren in der musikalischen
Bedeutungslosigkeit dermaßen steigern? Gibt es noch Zeichen und Wunder? Ungläubig lausche ich "Nothing
Left To Fight For" und komme nach Dutzenden von Durchläufen zu dem Ergebnis, dass Malleus Maleficarum
in der Tat die Überraschung des Jahres gelungen ist.
Dass ein solch markanter Wechsel zum Besseren möglich war, liegt wohl auch daran, dass die Franzosen
bisher in erster Linie versucht haben, in ein Schema zu passen. Doch damit ist nun Schluss, von ihrem
persönlichkeitsarmen, klischeebeladenen Äußeren haben sich die Jungs ebenso getrennt wie vom drögen
Norsecore-Gerödel. Das Ergebnis ist ein wenn nicht auf Teufel-komm-raus modernes, so doch zumindest
zeitgemäßes BM-Album, das erfreulich schwer zu schubladisieren ist. Man kann zwar mit ein bisschen
gutem Willen Verwandtschaften zu "Hordanes Land", Spite Extreme Wing, Nagelfar oder von mir aus auch
Dolorian ausmachen, als Ganzes wirkt "Nothing Left To Fight For" jedoch erstaunlich eigenständig.
Die Stimmung des Albums ist passend zum Titel herbstlich-schwermütig, episch-elegisch, ohne dabei
jedoch die aggressive Komponente völlig zu vernachlässigen - Resignation kann schließlich auch
frustrierend sein, und zu einem ordentlichen Herbst gehören durchaus ein paar Stürme. Die Musik bewegt
sich hauptsächlich zwischen einer schnelleren Version von "When All The Laughter Has Gone" und
kraftvoll walzendem Midtempo. Gelegentlich lässt man es auch mal richtig krachen, und stellt sich
dabei gar nicht übel an; das vorwiegend rasante und unwiderstehlich mitreißende "Les Traces" ist
jedenfalls für mich einer der Höhepunkte der Scheibe. Ein nicht weniger gelungenes, aber für das Album
insgesamt typischeres Lied stellt "Ecorchés" dar, das nie in Raserei verfällt, dank mächtiger Riffs
und prominentem Bass aber nicht weniger unaufhaltsam ist und mit ein paar ganz fantastischen Melodien
aufwarten kann.
Das tun andere Stücke (natürlich) auch, aber ich werde euch nicht mit Details zu allen zehn
Kompositionen langweilen. Stattdessen will ich euch nochmals ans Herz legen, Malleus Maleficarum trotz
der wenig aufregenden Bandgeschichte ein Ohr zu leihen, denn "Nothing Left To Fight For" ist ein
ziemlich großartiges Album geworden, das noch besser klingt, als dieser Text erahnen lässt. |
|
|
:: English version ::
Is this really the same band that proofed to have no future with their earlier releases? Is it possible that a band can take such high efforts after 10 years ? Are there signs and miracles? Unbelievingly I`m listening to "Nothing Left To Fight For" and after several spins I have to draw the conclusion that Malleus Maleficarum are the surprise of the year!
Until now this band always seemed to try to fit in a scheme which made their musical change impossible. Until now. They left behind their stereotype clichés and missing sense of identity aswell as the shallow norsecore sounds. The outcome is, if not modern, still a contemporary BM Album that is making it enjoyable hard for me to put it in any direction. With some good will you can draw some parallels to "Hordanes Land" (Enslaved), Spite Extreme Wing, Nagelfar or, if you want, Dolorian but still "Nothing Left To Fight For" stays surprisingly unique. The mood fits the albums title - autumnally heavy, epically elegiac.. without neglecting the aggressive element. Resignation may be frustrating and a proper autumn needs its storms. The music mainly moves between fast versions of "When All The Laughter Has Gone" and heavy midtempo. From time to time they offer some harsh and agressive parts which are handled very well too; just as "Les Traces" whichs forms one of the albums highlights for me. Another one would be "Ecorchés", it never starts to be as fast and agressive but is much more representative for the whole album, showing some mighty Riffs and a prominent bass tohether with some fantastic melodies.
All of the other tracks are (of course) in the likes of these two described ones but I don`t want to bore the reader with further descriptions to all ten titles. Instead I want to animate you to give Malleus Maleficarum a try and neglect the bands past because "Nothing Left To Fight For" is a quite outstanding release that sounds even better than this review may make you think.
|
|