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Komisch ist es, das neue Album von Sammath.
Da musste der Chef dieses Projektes jahrelang ohne Drummer auskommen und auf einen maschinellen aus dem fernen
Osten zurückgreifen und nun, da er einen hat, klingt das Ergebnis dennoch merkwürdig. Wobei merkwürdig vielleicht
das falsche Wort ist, eher konfus, würde ich sagen. Kommt der Schlagzeuger in den langsamen und Midtempo-Abschnitten
noch weitgehend klar, so beschleicht mich bei schnelleren Tracks wie "Ravager" das leise Gefühl, als würde er nicht
mehr ganz mit den Sticks hinterher kommen. Einfach ein wenig zuviel Chaos für meinen Geschmack, aber vielleicht
ist das ja auch gewollt. Aber auch ansonsten weiß mich "Dodengang" nicht unbedingt zu begeistern, da mir die Musik
einfach zu vertrackt ist. Zwar ist das hier dargebotene Musikwerk keineswegs technisch, aber sperrig ohne Ende.
Irgendwie kommt es nie wirklich dazu, dass einmal sowas wie ein Klangfluss entsteht. Immer wieder werden teils
interessante Riffs durch das chaotische Drumming unterbrochen, ja geradezu abgewürgt. Auch der gepresste und
herausgekotzte Krächzgesang trägt da seinen Beitrag dazu bei, denn nicht zuletzt ob seiner Eintönigkeit will hier
der Funke irgendwie nicht überspringen. Wäre der Gesang wenigstens kraftvoll, böse oder aggressiv, dann könnte man
über die vokalische Monotonie ja noch hinwegsehen, aber ich habe irgendwie eher das Gefühl, bei den Gesangsaufnahmen
hat der Meister mit 39 Grad Fieber im Studio gestanden, denn dieses Gekrächze kann mich nicht überzeugen.
Nun gut, einige Riffs, die Verwendung gefunden haben, besitzen durchaus ein gewisses Potential. So beispielsweise
einige Teile aus dem Stück "Dodengang", welches dann wiederum aber mit über acht Minuten viel zu lang ist. Auch die
Ami-Death-Metal-Einflüsse aus dem Anfang von "Ashes To Ashes" gefallen mir durchaus, und dennoch beschleicht mich
das Gefühl, hier weder Fleisch noch Fisch vor mir zu haben. Ich kann nicht einmal sagen, dass das Album jetzt
komplett schlecht ist, aber es ist einfach nicht überzeugend, wirkt zu zusammengeschustert, zu bruckstückhaft. Es
fehlt einfach irgendwas, was dem Ganzen mehr Würze verleihen würde und vor allem fehlt der Wiedererkennungswert.
Was bleibt ist ein Album, welches wohl im Mittelmaß versinken wird. Sammath-Fans können gerne zugreifen, alle
anderen sollten ihr Geld sinnvoller investieren oder zumindest vorher reinlauschen. |
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