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Treffender Titel. Der Hörer muss beim Genuss von Heathen Fists pseudoerstem Demo wirklich mentale Stärke beweisen,
um der gnadenlos(schlecht)en Musik standzuhalten. Oder soll uns der Name darauf hinweisen, dass die Finnen
gnadenlos besoffen waren, als sie sich entschieden, "Strong Spirits And Merciless Attitude" zu veröffentlichen?
Oder dass man das Ganze nur im Alkoholdelirium ertragen kann?
Nun, letztendlich ist das egal. Für uns viel wichtiger ist die Tatsache, dass Heathen Fist ganz sicher nicht
soviele Punkte einfahren werden wie die Vorgängerband Wintermute auf diesen Seiten. HF können sich sogar äußerst
glücklich schätzen, wenn am Ende dieses Textes mehr als eine Null steht. Denn dieses Demo ist einfach ein gewaltiger
Schuss in den Ofen. Das erste Lied würde ich als unausstehlichen T(h)rash Punk bezeichnen wollen; T(h)rash Punk mit
nervtötendem Sänger, der vergeblich (was sonst?) versucht, wie V.V. bei "War" zu klingen. Weiter geht's mit
schnellerem, punkigen Uff-ta-uff-ta-BM und misslungenen Melodieexperimenten auf der Gitarre, um's dann beim dritten
und letzten Stück richtig langsam angehen zu lassen. Man versucht also alles - rockig, schnell, langsam -, klappen
will aber nichts. Das liegt noch nicht mal an eventuell schlechter Ausführung, nein. Ihr primitives Zeug können sie
halbwegs spielen, und auch die Produktion ist nicht sonderlich matschig, lediglich unglaublich schlapp. Nein, das
liegt schlicht an der Abwesenheit jeglicher Ideen. Oder - je nach Standpunkt - daran, dass die vorhandenen Ideen
nichts taugen.
"Strong Spirits And Merciless Attitude" ist als Musik getarnte Langeweile und Belanglosigkeit. Die drei Lieder
klingen wie die ersten Gehversuche einer Schülerband, die nicht die geringste Vorstellung davon hat, was sie
eigentlich will. Im siebten Jahr nach Bandgründung ist das so nahe am absoluten Nichts, wie man nur irgendwie sein
kann. |
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