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"Immortal Remains? Die Band besteht wohl aus Mitgliedern von Immortal und Vital Remains" witzelte ein Kollege, als
er den Namen der Band hörte. Obwohl ich mir ein gemeinsames musikalisches Schaffen von Immortal und Vital Remains
schwer vorstellen kann, glaube ich, dass dabei möglicherweise etwas Besseres rausgekommen wäre als bei dem mir
vorliegenden Album von den deutschen Immortal Remains.
Obwohl es einiges zu kritisieren gibt, ist das Dargebotene nicht wirklich schlecht, echte positive Momente sucht
man aber dennoch vergebens. Auch wenn ich zugeben muss, dass die Musik nach mehrmaligem Hören ein wenig mehr
gefallen kann, will der Funke nicht überspringen, es fehlt einfach das gewisse Etwas. Darüber hinaus bietet die CD
nichts Neues, man hat alles schon mal irgendwo gehört. Der Gesang z.B. klingt sehr nach Dani Filth, auch der
musikalische Inhalt erinnert stark an Cradle Of Filth, insbesondere zu "Midian" lassen sich etliche Parallelen
ausmachen. Daraus ist auch schnell ersichtlich, was die Hauptkennzeichen von Immortal Remains sind: Melodischer
Black Metal, bei dem die Gitarren des öfteren nur eine Nebenrolle spielen und das Keyboard als Melodienträger im
Vordergrund steht. Wobei eben dieses Keyboardspiel stellenweise aber durchaus zu überzeugen weiß, wie bei dem
träumerischen Instrumental "Flammenpfad".
Einen ebenfalls eher negativen Eindruck hinterlässt bei mir die Aufmachung der CD: überflüssiger Klischeesatanismus
- es wird nicht an altbekannter Symbolik gespart. Schwarzmagische Zeichen hier, die dreifache sechs dort, dazu noch
ein Bandfoto, das die Band wohl beim Zelebrieren einer schwarzen Messe zeigen soll. Bis zu einem gewissen Maße mag
das in Ordnung gehen, doch wird hier eindeutig damit übertrieben.
Die Band sollte versuchen, einen eigenen Stil zu finden, sonst wird sie nur eine durchschnittliche Kopie der wohl
bekanntesten "Black(?) Metal"-Band bleiben. Zumindest Cradle Of Filth-Anhänger könnten aber vielleicht etwas
Gefallen an "Seelenfeuer" finden. |
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