|
Anders als viele andere Bands geben sich Askedal nicht mit zweitklassigen
Lösungen zufrieden. Kein Schlagzeuger? Dann versuchen wir es eben ohne,
was scheren uns Genrezwänge, wir machen schließlich Kunst! Und außerdem
bieten Gitarre, Keyboard und Geschrei jede Menge Möglichkeiten. Ja fast
schon zu viele, also wird es wohl das Beste sein, jeweils nur ein
Instrument zur Sprache kommen zu lassen. Dann kommen die einzelnen Riffs
und Melodien auch viel besser zur Wirkung. Und wenn wir tatsächlich mal
beides gleichzeitig bringen, wird es richtig intensiv. Und über all dem
noch supergequälter Gesang - fertig ist das BM-Meisterstück.
So oder so ähnlich könnten Askedal gedacht haben, als sie "The Dark
Chapter" fabriziert haben. Leider jedoch hat das mit dem BM-Meisterstück
nicht so recht geklappt, denn auch bei wohlwollender Betrachtungsweise ist
diese MCD kaum mehr als ein Schuss in den Ofen. Das Ganze mag irgendwo
originell sein, aber das ist Scheiße als Zahnpastaersatz auch. Natürlich
habe ich mit Colgate Brown eher wenig Erfahrung, ich schätze jedoch, dass
diese nicht nur genauso ausgefallen, sondern auch genauso wohlschmeckend
wie "The Dark Chapter" ist. Schon die "Arrangements" sind ein Lacher:
Geschrammel - ausblenden - Keyboardgewaber - Geschrammel. Die Verbindung
von zwei Instrumenten scheint Nox und Fr. Trieb vor große
Herausforderungen zu stellen, denn derlei gibt es nur selten zu bestaunen.
Aber letztendlich ist eine derartig "tiefgehende" Analyse einfach
Zeitverschwendung. Wer im Jahre 2006 meint, mit ein paar geklauten
Burzum-Riffs, einem bisschen Tasten"atmosphäre" und armseligem Geschrei
auf Dummenfang gehen zu müssen, dem gehören die Hammelbeine langgezogen. |
|