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Endlich! Endlich! Endlich!
Endlich sind Descent Productions aus der Hüfte gekommen - es wurde auch wirklich Zeit. Mittlerweile sind diese
Aufnahmen nämlich ein dreiviertel Jahr alt, und die von den vorab veröffentlichten Appetithappen geschürte Begierde
lies zumindest mich in den letzten Wochen immer wieder bei der Band anfragen, ob es denn nun mittlerweile soweit
sei.
Nun, die Zeit der negativen Bescheide hat ein Ende. Seit einigen Tagen rotiert "The Forlorn" im CD-Spieler, und ich
kann euch schon an dieser Stelle verraten, dass die Scheibe ganz fantastisch geworden ist. Nüchtern betrachtet
spielen Ikuinen Kaamos melodischen, durchaus schwedisch angehauchten Black/Death Metal, bei dem es gelegentlich
richtig zur Sache geht, dem aber auch ruhigere Klänge nicht fremd sind. Doch in mir sträubt sich alles gegen diese
allzu nüchterne Betrachtungsweise, denn die Finnen bieten soviel mehr. Eine tiefe Melancholie durchtränkt die Musik
und macht das Album zu etwas ganz Besonderem. Stellenweise ist "The Forlorn" so erschütternd schön und traurig,
dass man einfach heulen möchte. Doch so berührend das Endergebnis ausfällt, so verhältnismäßig bodenständig sind
die Zutaten: ein bisschen akustisches Gezupfe, ein paar dezente Keyboards und vor allem eine Leadgitarre, die immer
wieder für Gänsehaut sorgt. Wer echte Emotionen zu vermitteln hat, der braucht eben keine Gimmicks, um welche
vorzutäuschen.
Ikuinen Kaamos ist mit "The Forlorn" ein Album gelungen, das sich selbstbewusst zwischen die Genrestühle setzt und
ganz auf seine musikalische Klasse vertraut. Bleibt bloß zu hoffen, dass der Rest der Welt diese erkennt und der
Truppe zu dem Erfolg verhilft, den sie zweifellos verdient. |
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