|
Ein wirklich überraschendes Album. Leider aus den falschen Gründen. Denn erstaunlich ist eigentlich nur das
zuständige Label: Candlelight. Wie Eternal Majesty zu den Engländern gekommen sind, können nämlich auch Dutzende
Durchläufe nicht beantworten. "Wounds Of Hatred And Slavery" ist weder besonders gut, noch besonders ausgefallen,
es ist kein Kind eines "All-Star-Projektes" und klingt noch nicht mal besonders kommerziell.
Nein, das Album ist in erster Linie besonders nichtssagend und gesichtslos. Spektakulär unspektakulär. Geboten wird
überwiegend schneller, halbwegs melodischer und ganz passabel produzierter Black Metal. Das Ganze ist leichter
verdaulich als klassischer Norsecore, von neumodischem Klangbombast aber auch noch weit entfernt. Stellt euch
ältere Seth-Alben (fast) ohne Keyboards vor, Belenos ohne den Pagan-Faktor oder Crystalium ohne
Höchstgeschwindigkeit - also eingängigen, zeitgenössischen BM aus Frankreich, der seine Wurzeln nicht völlig
vergessen hat. Und jetzt zieht von dieser Vorstellung alles das ab, was die Bezeichnung "Idee" verdienen könnte.
Das Ergebnis klingt ungefähr wie Eternal Majesty. Zwar haben sich zum Ende der Scheibe eine bis anderthalb Momente
eingeschlichen, die mich kurz aus dem Koma erwachen lassen, den Gesamteindruck kann dies aber nicht entscheidend
korrigieren.
Wen "WOHAS" ansprechen soll, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Vielleicht Leute, deren Ohren nur
ein Minimum an Leidenschaft vertragen. Letztendlich ist das für mich ein ebenso großes Rätsel wie die Labelfrage.
Man könnte das Ganze ja als Investition in die Zukunft sehen. Aber Eternal Majesty ist keine sonderlich junge Band
- und ob sie eine Zukunft hat, die diesen Namen verdient, wage ich zu bezweifeln. |
|