ETERNAL MAJESTY

Wounds Of Hatred And Slavery (CD 2006)


Ein wirklich überraschendes Album. Leider aus den falschen Gründen. Denn erstaunlich ist eigentlich nur das zuständige Label: Candlelight. Wie Eternal Majesty zu den Engländern gekommen sind, können nämlich auch Dutzende Durchläufe nicht beantworten. "Wounds Of Hatred And Slavery" ist weder besonders gut, noch besonders ausgefallen, es ist kein Kind eines "All-Star-Projektes" und klingt noch nicht mal besonders kommerziell.
Nein, das Album ist in erster Linie besonders nichtssagend und gesichtslos. Spektakulär unspektakulär. Geboten wird überwiegend schneller, halbwegs melodischer und ganz passabel produzierter Black Metal. Das Ganze ist leichter verdaulich als klassischer Norsecore, von neumodischem Klangbombast aber auch noch weit entfernt. Stellt euch ältere Seth-Alben (fast) ohne Keyboards vor, Belenos ohne den Pagan-Faktor oder Crystalium ohne Höchstgeschwindigkeit - also eingängigen, zeitgenössischen BM aus Frankreich, der seine Wurzeln nicht völlig vergessen hat. Und jetzt zieht von dieser Vorstellung alles das ab, was die Bezeichnung "Idee" verdienen könnte. Das Ergebnis klingt ungefähr wie Eternal Majesty. Zwar haben sich zum Ende der Scheibe eine bis anderthalb Momente eingeschlichen, die mich kurz aus dem Koma erwachen lassen, den Gesamteindruck kann dies aber nicht entscheidend korrigieren.
Wen "WOHAS" ansprechen soll, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Vielleicht Leute, deren Ohren nur ein Minimum an Leidenschaft vertragen. Letztendlich ist das für mich ein ebenso großes Rätsel wie die Labelfrage. Man könnte das Ganze ja als Investition in die Zukunft sehen. Aber Eternal Majesty ist keine sonderlich junge Band - und ob sie eine Zukunft hat, die diesen Namen verdient, wage ich zu bezweifeln.

4 /10

Official Website

Candlelight Records

 

Erik
18.09.2006