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Dimensional Psychosis stammen aus Holland. Die einzelnen Mitglieder kommen aus diversen Bands, in denen sie ihre
extremen und dem Chaos zugewandten musikalischen Vorstellungen nicht umsetzen konnten. Somit musste besagte Band
materialisiert werden, um den künstlerischen Aspekten Namen, Raum und Möglichkeiten zu verleihen. Das vorliegende
Album mit dem ausufernden Titel "Magical Matrix Of Dimensional Continuum" ist also so etwas wie ein Befreiungsschlag
der Protagonisten aus den engen Gefügen ihrer Stammbands.
Die Musik selbst ist komplex und chaotisch zugleich, angesiedelt zwischen den Möglichkeiten des absoluten
Extremismus und der drohenden Belanglosigkeit im Übermaß vorhandener drittklassiger Keyboardklänge. Geladen wird zu
sieben Tracks, allesamt mit langen Titeln und Klammerzusätzen versehen, wobei der letzte wohl als noisiges Outro
anzusehen ist. Das Schlagwerk bildet eine gute und solide Grundlage mit Blastbeats, Rhythmen und Breaks, wobei vor
allem der Sound recht passend ist. So ist zum Beispiel das Snare recht kalt und tight geraten und man könnte
glauben, dass es an den Sound von den großen Darkspace angelehnt ist. Jedoch hat man dankenswerterweise auf die
Steckdose verzichtet und lässt einen humanoiden Stöckchenschwinger seine Aggressionen ausleben.
Der Gesang gruntet und grölt sich durch die komplette Spielzeit und es wird deutlich, dass man nicht gewillt ist,
sich in den üblichen Rahmenbedingungen des Black Metal zu bewegen. So fließen muntere Death- oder sogar
Grindeinflüsse mit ein und man kommt der eigenen Stilbezeichnung "Indefinable Chaos Metal" um einiges näher. Aus
den Reihen der Saitenschänder kommen klassische Riffattacken, mal rhythmisch stampfend, dann wieder flink durch die
Melodiebögen sausend, die anteilig von Keyboardschwaden "aufgewertet" werden. An den Enden der Tracks finden sich
teilweise anderthalb Minuten lange Intermezzi und Überleitungen, die trotz ihrer Länge eine willkommene Abwechslung
und manchmal sogar recht interessant sind. Das zu stark an "Raumschiff Enterprise" erinnernde Intro hätte jedoch
noch einmal überdacht werden sollen. Die Keyboard- und Synthieflächen kombiniert mit Samples sind jedoch ein
zweischneidiges Schwert. Zwar versucht man sich jenseits der üblichen Gepflogenheiten zu manifestieren, klingt in
manchen Parts dennoch zu klebrig durch den schmierigen Synthieschmodder. Ein dickes Dankeschön gilt jedoch der
Benutzung eines Samples aus dem glorreichen Film "Hellraiser II".
Beim Sound haben die Holländer die universale Kälte hervorragend eingefangen, sodass man den Jungs konstatieren
muss, ihre Ideen gut umgesetzt und ein unbarmherziges Stück gebastelt zu haben. Man darf gespannt sein, wie die
Jungs ihre guten Ansätze weiter entwickeln und wohin die Reise noch gehen mag. Gesetzt den Fall man zeigt sich
offen für undefinierbares und scheinbar strukturloses Chaos in tonaler Form und hält sich für liberal genug,
futuristischen Black Metal in die heimischen Wohnzimmer zu lassen, kann man sich sicherlich mit der magischen
Matrix anfreunden. Puristen und solche, die es bleiben wollen, sollten jedoch die Fingerchen davon lassen. |
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