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Bei Old ist der Name Programm. Denn was man hier zu hören bekommt, ist eine halbe Stunde Black/Thrash in seiner
reinsten Form. Schrammelnde Gitarren, eine staubtrockene Produktion und dazu kultige Pseudonyme wie z.B. Reaper
oder Doomhammer. Das weckt doch Erinnerungen an ganz alte Celtic Frost oder die ersten beiden Bathory. Und genau in
diesem Bereich ist der Bandsound auch anzusiedeln.
Besonders "Morbid Tales" scheint es den Jungs angetan zu haben, wobei man sich aber nie so sehr beim Original
bedient, als dass es störend wirken würde. Gleichfalls kann man den Deutschen auch eine gewisse eigene Note nicht
absprechen, denn die immer wieder eingestreuten Gitarren-Leads haben es wirklich in sich. Gerade der Song "A Knife"
kann in dieser Hinsicht überzeugen. Ein treibendes Thrash-Riff, darüber der krächzige, mit viel Hall unterlegte
Gesang, ein polternder Schlagzeug-Beat im Hintergrund und zum Ende hin ein Gitarren-Solo. Gefällt mir ausgesprochen
gut. Dieses hohe Niveau wird aber nicht über die gesamte Spielzeit geboten und so schleichen sich teilweise einfach
Längen in die Songs ein. Trotzdem bleibt ein überwiegend positiver Eindruck bei mir bestehen, zumal man den
beteiligten Musikern zu jeder Sekunde den Spaß an ihren Songs anmerkt und abnimmt.
Und genau das ist auch Fenriz und Nocturno Culto nicht verborgen geblieben, die (laut Promo-Info) von den
bisherigen Veröffentlichungen Olds (ein Rehearsal-Tape und eine 7" EP) sehr beeindruckt waren und die Band deshalb
für ihr Label "Tyrant Syndicate Productions" unter Vertrag genommen haben. Bleibt also nur zu hoffen, dass beim
nächsten Album die vorhanden Stärken ausgebaut werden und dass das Material noch etwas abwechslungsreicher
gestaltet wird. |
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