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"SorgSvart wird 'geliebt' von Nocturno Culto/Darkthrone."
Das weiß der Promozettel zu berichten und wirft damit neben allgemeinen Gedanken zur Notwendigkeit von "Starkult"
im BM vor allem die Frage auf, was Herrn Culto zu dieser Aussage motiviert haben könnte. In dieser Angelegenheit
kann bzw. will die Plattenfirma natürlich nicht weiterhelfen, aber immerhin hat sie eine Scheibe besagter Band
mitgeschickt. Und schon beim Genuss derselben wird klar, dass oben behauptete Liebe mit großer Wahrscheinlichkeit
Teil der "Kulterschaffung durch vorgebliche Kultzerstörung"-Kampagne ist, die die beiden verbliebenen
Darkthrone-Opas seit ein paar Jahren fahren.
Im Klartext heißt das, dass "Fortapt Fra Verden I Vakkert Selvmord" großer Unsinn ist, den niemand ernsthaft gut
finden kann. Schon das erste Stück ist ziemlich frech von "The Shadowthrone" geklaut, nur bekommt SorgSvart dank
wirklich schlechter Keyboards eben kein Bein auf den Boden. Im weiteren Verlauf wird das Album veredelt durch nicht
minder dreiste Storm-Anleihen, die bis hin zum Gitarrenklang kopiert werden. Und um nicht als reiner Satyr-Klon
durchzugehen, hat Alleinverantwortlicher Sorg die Mixtur um den behinderten Stiefbruder des BM erweitert, der unter
dem Decknamen "Pagan Metal" in seiner schlimmsten Form von Firmen wie Black Attakk oder Black Tower unters gequälte
Volk gebracht wird. Das bedeutet sehr zuckerhaltige Tastenarbeit, pathetischen Gesang (wobei sich "pathetisch"
seiner englischen Bedeutung annähert) und übermelodisches Gitarrengedudel. Zum allem Überfluss hat man darauf
verzichtet, die verschiedenen Vorbilder miteinander zu verschmelzen, so dass am Ende Flickwerk steht, bei dem die
aufeinanderfolgenden Teile nicht unbedingt zueinander passen.
Das Eigenartige ist, dass "Fortapt Fra Verden I Vakkert Selvmord" recht gut umgesetzt wurde, angesichts der wenig
berauschenden kompositorischen Leistung vielleicht etwas zu gut. Auch ist die Klauerei selbst für eine schlechte
Band allzu offensichtlich, und wenn man sich dann noch das Bandlogo mit dem Anarcho-A anschaut, dem Schafgeblöke in
einem Stück lauscht oder Sorgs anderes Projekt unter die Lupe nimmt, dann drängt sich irgendwann die Frage auf, wie
ernst SorgSvart überhaupt zu nehmen ist. Eine handwerklich gut gemachte BM-Verarsche mit einem "Satyricon-Song",
einem "Storm-Lied" und so weiter würde wohl kaum großartig anders klingen. Nun ja, nichts Genaues weiß man nicht,
deshalb gibt's für die musikalische "Leistung" trotz allem zwei Punkte. Allerdings nur auf Bewährung. |
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