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Creature aus dem schwäbischen Plüderhausen schleudern unter tätiger Mithilfe ihres Labels Christhunt Productions
das zweite Album heidnischen Black Metals in die gierigen Hälse der von Met befeuchteten und von Fell umschlungenen
Heiden und Sympathisanten. "Kreuzlaub" heißt das gute Stück und optisch hat man sich dabei mit einem schmucken
Digipack ordentlich ins Zeug gelegt. Der aus dem Titelstück stammende Vers "Zerfallen ist das Christentum; Zu
Staube ward auch Gottes Sohn" macht klar, dass man sich mit diesem Werk unter der Christenheit ein paar Feinde
machen möchte. Neun Tracks werden in die Waagschale geworfen, unter denen sich neben Ein- und Ausklang zwei Stücke
befinden, die bereits auf dem zweiten Demo "Heidenzorn" zu hören waren.
Klanglich kommt man nach einem schönen noisigen Intro gleich zur Sache und verwundert den Schreiberling, ob dessen
Stereokanäle einen Wackelkontakt haben oder nicht. Danach wird klargestellt, dass man mit der Drohung, melodiösen
Black/Pagan Metal zu spielen, nicht gelogen hat. Die in deutscher Sprache gehaltenen Lyrics werden von leichten,
nicht zu verspielten Dur-Tonfolgen untermalt. Dem Sänger kann man attestieren, einen guten Job gemacht zu
haben, denn die feinen Vocals kommen gleichzeitig aggressiv und verständlich aus den Boxen gerömert. Klarer Gesang
zur Unterstützung des heidnischen Grundtenors ist ebenfalls zu finden. Der Knüppel wird hier nicht so oft aus dem
Sack geholt und es dominieren in Summe eher die Midtempo-Elemente, was sich zu Zwecken des Verständnisses unter den
Vocals ganz gut macht. Dass man auch rhythmisch zu Werke gehen und durchaus überzeugen kann, beweisen die Enden von
"Engelmacher" (welches einene sehr schöne lyrische Endsequenz besitzt) und "Heidenzorn". Dabei schafft es vor allem
die Rhythmusbrigade, dass diese langsameren Elemente nicht langweilig daherkommen.
Akustische Elemente und ein recht lauter, spielfreudiger Bass sind ebenfalls zu hören, welche sich in das melodiöse
Gefüge recht gut eingliedern. Das Wechselspiel zwischen den verschiedenen Tempi und akustischen Passagen kommt
durchdacht und stimmig rüber. Häufiger beschleicht mich jedoch ein bisschen Unbehagen, da die zu hörenden
Melodieelemente der Gitarrenfraktion ein wenig zu einfach gestrickt sind und sogar für Laien recht nachvollziehbar
wirken. Anteilig sind die Lead- bzw. Soloparts recht nervig ausgefallen. Vor allem "Morbus Humanitas" bietet durch
seine quietschende Gitarre leichtes Kopfschmerzpotential.
Mit insgesamt 50 Minuten Spielzeit kommt "Kreuzlaub" daher. Eigentlich nichts Verwerfliches, nur habe ich bei
manchen Liedern das Gefühl, dass zum Ende hin ein paar Riffs weniger die bessere Alternative gewesen wäre.
Ansonsten geht das Album in Ordnung und man darf gespannt sein, was aus dem schwäbischen Lager noch für
Zornesmelodien ertönen. |
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