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Aufgrund des innewohnenden Wahnes meinerseits, die größtmögliche Sammlung satanischer Silberscheiben anzuhäufen,
kam ich an dem von Ketzer Records auf die Menschheit losgelassenen Auswurf "Satanic Armageddon" von Horncrowned
nicht vorbei. Die Preisung als "Hyper Fast Church Burning Black Metal" konnte verbal ebenso gut gefallen und so
wusste ich, dass wir lyrisch ebenfalls auf einer Wellenlänge liegen. Optisch hat man sich mit seinem zweiten Album
irgendwo zwischen der ersten Raise Hell und Dark Funeral ohne Fetischklamotten angesiedelt, mit einer gehörigen
Portion Panzer und Patronengurte. Leider will mir das Artwork, trotz seiner martialischen Aufmachung, nicht so
recht gefallen und es gibt allerweil Punktabzug für die mit Photoshop eingefügten Skelette auf dem Cover.
Gemäß der optischen Ausrichtung zeigt sich auch das Klangbild kriegerisch. Rollende Artillerie intoniert das Intro
und führt in die ersten Minuten des Albums. Was folgt, ist eine tonale Anlehung an Dark Funeral, vor allem was das
Tempo und die Art und Weise des Überzugs mit satanischer Vokalpropaganda angeht. Die Technologie des Introscans
bringt Ähnliches mit den Herren aus Schweden zu Tage. So wird jeder Track, mit Ausnahme des Intros, mit Blastbeats
bzw. höherem Tempo begonnen. Leider variieren die Jungs aus dem Land der weißen Lady in ihren Stücken in keinster
Weise, wenn überhaupt dann nur unmerklich. Daraus entsteht ein durchgezogener Einheitsbrei aus schnellem
Instrumentarium, über welches sich das seltsame, weil irgendwie unpassende, fast schon erzählerisch wirkende
(irgenwas erinnerte mich an die Vocals von Bal-Sagoth) Gesangselement wie eine Dunstglocke stülpt. Die
Saitenfraktion schafft es leider auch nicht, Abwechslung oder gar stimmige Melodiebögen zu zaubern, denn was aus
den Boxen fliegt, ist leider allzu vorhersehbar und klammert sich an die einfachsten Grundprinzipien des
Vier-Ton-Riffings. Als Beispiel sei das nervige Riff aus der Hasshymne zu nennen, welches nicht nur einfach,
sondern einfach schrecklich ist. Nach einem geschickt gebauten Spannungsbogen sucht man auf diesem Album ebenfalls
vergebens. Das Schlagwerk poltert zufriedenstellend und versucht alles in Grund und Boden zu trümmern. Immerhin
etwas, wäre da nicht die angesprochene Ermangelung an Variabilität.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde ist der Spuk vorbei und es bekommt mich so schnell niemand dazu, die
Repeat-Funktion einzuschalten. Ich bitte beim nächsten Mal ein wenig mehr Zeit mit der Auswahl von Songelementen
zu verbringen, das ist besser für euch und die Hörerschaft. Ein Armageddon ist das jedenfalls nicht geworden. |
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