|
Für meine Begriffe etwas unglücklich gewählt wirkt der Einstieg der Tschechen von Trollech für ihr neuestes Werk
"Skryti V Mlze" (Hidden In The Fog), indem sie gleich zu Beginn in bester Marduk-Manier das Pedal auf's Metall
befördern. Denn durch diesen rüden, wenn auch druckvoll produzierten Einstieg etwas skeptisch geworden, stellte ich
mich im Folgenden auf nur noch so eine mittelprächtige High-Speed-Scheibe ein, wie sie mich im Normalfall immer an
den Rande eines ungeplanten Mittagsschläfchens befördert.
Aber siehe da, Trollech können auch anders. So durchziehen nicht nur die rasanten Stücke des Albums im Folgenden
immer wieder heroische Melodiebögen, nein, man versucht sich sogar an einer gewissen Bathory-Epik, wenn auch ohne
Klargesang und dem letzten Fünkchen Quorthon-Genialität. Nichtsdestotrotz wirken stampfende Stücke wie "Zeme Obru"
(Land Of The Giants) oder das im flotteren Tempo vorgetragene und mit sehr hörenswertem Lead durchsetzte "Stromy
Jsou V Nás" (Trees Are In Us) nicht nur abwechslungsreich, sie beweisen auch voll, dass Trollech nicht erst am
letzten Wochenende ihre Instrumente entjungfert haben. In jedem Fall entpuppt sich "Skryti V Mlze" als weitaus mehr,
als man anfangs erwartet und bietet von Aggression bis Epik, von Melancholie bis Feierstimmung, von Akustik- bis
Stromgitarren eigentlich alles, was sich ein Freund des Black/Pagan (oder "Forest Black Metals, wie die Truppe
ihren Stil selbst nennt) so wünschen könnte, verpackt in eine anständige Produktion, die das vertretene Material
ordentlich pfeffern lässt.
Als einzigen Kritikpunkt des Ganzen würde ich lediglich anführen, dass die Dichte richtiger Kracher, also solcher
Stücke, die einem sofort im Ohr hängen bleiben, noch ein wenig dünn ist... aber das Potential für künftige Großtaten
scheint mir in jedem Fall gegeben. Und bis dahin kann man sich auch gut und gern mit "Skryti..." anfreunden, denn
dieses Album rangiert auf jeden Fall schon über dem allgemeinem Durchschnitt. |
|