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Was habe ich mich auf diese Veröffentlichung der Holländer gefreut, nachdem mich "Verräterischer, nichtswürdiger
Geist" total begeistert hatte und wochenlang meinen CD-Player blockierte. Diese geniale Mischung aus schleppendem
Black Metal mit rauher Produktion, Klassikparts und der eindringlichen Stimme, die mir ein ums andere Mal eine
Gänsehaut über den Rücken laufen lässt, findet man nur bei Urfaust. Dementsprechend groß waren natürlich meine
Erwartungen an diese Split-CD mit der mir bis dato unbekannten Band Circle Of Ouroborus und ich sollte nicht
enttäuscht werden.
Eröffnet wird die Urfaust-Seite von einem kurzen Track, der eher als Intro anzusehen ist. Eine fast hypnotische
Geräuschwand mit einem simplen Drumbeat, sehr ungewöhnlich. Das daran anschließende "Der halbtoten Dichters
Schein-Existenz" zeigt die Band dann aber wieder so, wie man es bereits von den beiden Full-Length Scheiben kennt.
Ein fast schleichendes Tempo, angereichert mit einer groovigen Schlagzeugarbeit und dem typisch rohen Soundgewand.
Darüber wieder dieser unglaublich kranke und einzigartige Gesang. Absolut klasse! Und ist "Zur Winter-Wanderschaft
verflucht" noch ein reines Klassikstück, das den Kontrast zur rohen Seite der Holländer aufzeigt, ist es doch eine
gelungene Überleitung zum letzten Song "Dämmert, gelähmt und mit scheinbar erloschenem Geist". Es fällt mir
ziemlich schwer zu beschreiben, was in mir vorgeht, wenn ich dieses Lied höre. Ich wage einfach mal zu behaupten,
dass es den bisherigen Höhepunkt im Schaffen der Band darstellt. Nie war ein Urfaust-Song so melancholisch und der
Gesang so gefühlvoll. Und wenn nach 4 Minuten der schwarzmetallische Part zu Ende ist und in das Outro übergeht,
welches immer langsamer wird und letztendlich nach 10 Minuten zum völligen Erliegen kommt, bleibt man als Hörer
völlig verstört zurück. (9,5)
Nun ist aber auf dieser Split-CD noch eine zweite Band aus Finnland zu hören, welche meiner Meinung nach nicht
ansatzweise gegen das Schaffen Urfausts ankommt. Dabei sind die grundlegenden musikalischen Ansätze gar nicht mal
so verschieden. Auch Circle Of Ouroborus sind meilenweit davon entfernt, als konventionelle BM-Truppe durchzugehen.
Die Kompositionen sind eher im langsamen Mid-Tempo angesiedelt, der Sänger singt mit einer relativ klar gehaltenen
Stimme und teilweise schleichen sich Akustikgitarren ein, wie zum Beispiel im besten Lied von CoO "Eyes Of The
Flames". Hört sich alles relativ interessant an, aber an der Umsetzung mangelt es gewaltig. Der Gesang ist viel zu
schief und nervt mich nach einiger Zeit gewaltig. Die Lieder sind zu einfach gehalten und vorhersehbar. Und auch
den Sound kann ich nicht als gelungen ansehen, da er viel zu scheppernd rüberkommt. (4,5)
So bleibt als Fazit eine mehr als gelungene Leistung von Urfaust, die alleine den Kauf dieser CD rechtfertigt. Und
vielleicht findet der ein oder andere ja doch Gefallen an dem Schaffen von CoO. |
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