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Polen auf dem Vormarsch! Dank Northern Heritage wandert anno 2006 "Presence" in alle mit Interesse gefüllten
Gemäuer. Und so mag die erwähnte Ostmacht zwar kein zahmer, aber doch geregelter Ursprung für musikalische Genüsse
sein.
Mgla sind, meines Erachtens zumindest für die nächsten paar Wochen, der letzte Schrei. Absolut unoriginelles
Standard-Material habe ich nämlich schon seit Monaten nicht mehr so überragend knackig zu Ohren bekommen.
Quintessenziell stimmt hier nämlich alles: Sound, Feeling, Melodik. Bei Betrachtung hier erzeugter Dramatik kommt
jedem Halbjahres-BM-Hanswurst, der meint, die Welt mit irgend'nem Kackdreck zuzüglich erschweren zu müssen, das
Cola-Bier aus der Nase geschossen. Kompositorisch fährt man ergo zwar keine Patente auf, weiß aber alles, was jeder
bereits schonmal gehört hat, so zu verwursten, dass es einfach erfrischend klingt. Zwischen Rotz und Dreck suhlt
sich ein gehöriger Batzen Aggression und Leidenschaft, welcher nahezu penetrant eingängig ist, aber nie an
Authentizität oder Atmosphäre vermissen lässt. Variantenreich gestaltet sich erwartetermaßen der Ablauf dieser MLP.
So wird, um's unnötigerweise nochmal durchzukauen, auf Tempowechsel von Trab bis Sprint geachtet, superb
bangtaugliche Riffs aneinandergereiht und energisch-monotone Vokaldarbietungen angebracht, die wahrlich den
passenden Ton treffen. Schematisches Manko wäre jetzt lediglich, dass einige Passagen etwas träge erscheinen, da
man's mit manchen Riffwiederholungen wohl doch zu gut meinte. Das kann jedoch gleichfalls den Vorteil haben, dass
neben aller Abwechslung der Hang zum Gehenlassen nicht unmerklich erkennbar und ein gewisses Hypnose-Potential
durchaus üppig ausgefallen ist.
Wer keinen Bock auf Neuerungen und gegebenenfalls aufgesetzte Originalität hat, ist mit Mglas "Presence" nur allzu
gut beraten. Ein typisches NH-Release, zu dem endlich mal wieder ganz ohne Gewissensbisse die Keule und Matte
geschwungen werden kann. Attacke! |
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