|
"Hellvetic Frost pflegt noch die alten Werte des Black Metals mit all seiner Kraft und dem schon längst vermissten
elitären Gedankengut" prangert es mir aus dem Inlay entgegen. Nicht schlecht, denk' ich mir da, so was kann in
Zeiten der immer noch andauernden Neoheidenschwemme ja nicht verkehrt sein, auch wenn sich der Drummer dieses Duos
Paganwarrior nennt. Allerdings verheißen die Titel der Lieder dann bereits die Rückbesinnung auf alte Tage, denn
Namen wie "A Vision Of Eternal Silence" hat man sicher schon des öfteren in der ein oder anderen Abwandlung gehört
und lassen damit auf schönen Old School Black Metal hoffen. Ebenfalls auffällig ist der Song "Black Metal über
alles" (na ja, ich habe auch schon mehr gelacht), der wohl auch gut ins Repertoire eines gewissen sächsischen Black
Metal-Kriegers gepasst hätte. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass man am Ende der 26-minütigen CD noch eine
Coverversion von Nargaroths "Shall We Begin" auf die Lauscher bekommt, doch dazu später mehr.
Los geht es mit einem Intro, das ich leider nicht hören kann, da weder mein CD-Player noch der von Freunden
gewillt ist, es zu spielen. Dann eben nicht. Und so bin ich mittlerweile schon ein wenig zwiegespalten, was mich
denn hier nun wirklich erwartet. Und zu meiner Überraschung stelle ich fest, dass mir der schwarze Stahl, den die
beiden Schweizer hier schmieden, doch tatsächlich recht gut gefällt. Geboten wird ursprünglicher, primitiver Black
Metal der alten Schule, der mich, ganz besonders auf Grund des rohen Snaresounds, sehr an Bands der Marke Maniac
Butcher erinnert. Der Sound ist daher natürlich nicht glockenklar, aber für diese Art von Musik genau richtig. Und
so erwische ich mich, dass ich bereits nach kurzer Zeit mit dem Fuß zum Klange von "Black Metal über alles"
mitwippe, stellt dieses doch recht kurze Lied eine richtig stimmige Black Metal-Nummer dar, deren thrashiger
Refrain mich sofort an Sodom denken lässt. Erwähnenswert wäre auch das folgende "A Vision Of Eternal Silence",
welches, ganz dem Titel entsprechend, eher ruhig und schon beinahe depressiv klingt und so etwas wie meinen kleinen
Favoriten darstellt. Doch auch die anderen beiden Stücke sind keineswegs schlecht, auf Grund ihrer aber beinahe
durchgehend schnellen Spielweise bleibt hierbei allerdings nur wenig hängen, doch dafür sind sie schön intensiv.
Und dann wäre da eben noch "Shall We Begin"; zumindest vom thematischen Hintergrund schon mal eine gut durchdachte
Wahl, scheint sich diese Wiederveröffentlichung doch vom lyrischen Aspekt her um Black Metal und den Kampf um eben
diesen zu drehen. Und ich muss sagen, mir gefällt die Version der Schweizer besser als die des Kanwulf, da sie
tempomäßig die Nummer ein wenig angezogen haben und sie somit sehr dynamisch rüberkommt, gut gemacht!
So bleibt zum guten Schluss also eine Veröffentlichung, die mir durchaus zu gefallen weiß, auch wenn die Jungs
gewiss noch einiges dafür tun können, das Material noch interessanter und packender zu gestalten. Etwas mehr von
der Intensität des "A Vision Of Eternal Silence" und die nächste Platte wirkt gleich noch stimmiger. Gut, aber
ausbaufähig. |
|