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Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Beste im ganzen Land?
Auf diese Frage gibt es wohl eine ganze Reihe verschiedener Antworten, das hängt schließlich auch von persönlichen
Vorlieben ab. Dieser Text wird sich also nicht bemühen, eine endgültige Antwort zu geben. Wenn ich mir jedoch die
verschiedenen Kandidaten so anschaue, dann komme ich zumindest zu einer Art Zwischenergebnis, dem sich eventuell
der eine oder andere Leser anschließen könnte: der Beste im Land ist mit großer Wahrscheinlichkeit bei Ván oder
Cold Dimensions zu Hause. Dieses Kriterium erfüllt auch das Projekt Kermania, welches sich mit seinem Debütalbum
zumindest Anwärterstatus erspielen dürfte.
Wenn man "Ahnenwerk" beschreiben soll, so kommt man um das Wort "episch" wohl kaum herum, was angesichts von Liedern
mit teilweise über 20 Minuten Länge kaum verwunderlich ist. Allerdings muss ich bei diesen Eckdaten im Jahre 2006
wohl gleich hinterherschicken, dass es sich bei Kermania NICHT um irgendwelches Pagan-Gedöns handelt, sondern um
richtigen Black Metal. Im diesem Falle ist der oft getragen, melancholisch, manchmal gar elegisch. Gelegentlich
gibt es ein kurzes Aufbäumen im Fluss der längeren Stücke, "Veitersberg" kommt gar als richtiges Gebolze daher.
Doch trotz dieser kämpferischen Akzente ist "Ahnenwerk" insgesamt eher ein Album, in dem man versinken kann, in
dessen Fluss man sich gerne verliert. Das Album ist, um ausnahmsweise eine Plattenfirma mal positiv zu zitieren, in
der Tat ein "atmosphärisches Kleinod". Dabei entsteht Atmosphäre hier als Summe vieler Zutaten: Da wären an erster
Stelle natürlich ein paar wunderschöne Melodien zu nennen, ohne die geht schließlich gar nichts. Dann der passende
Einsatz von etwas klarem Gesang oder ein paar akustischen Gitarren. Und auch die Produktion ist sehr gelungen,
weder zu klar noch zu kraftvoll, sondern angemessen unpoliert und ein kleines bisschen verwaschen.
Kermania ist auf Anhieb - wenn man nach vier Demos denn von Anhieb reden kann - ein richtig großer Wurf gelungen.
"Ahnenwerk" ist ein stimmungsvolles, abwechslungsreiches Album voller Charakter, das mit der Zeit sogar noch besser
wird. |
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