|
Die Split LP der beiden deutschen Solo-Projekte Veineliis und Kältetod gehörte zu den wenigen Veröffentlichungen der
letzten Zeit, denen ich tatsächlich entgegenfieberte. Doch das nicht nur, weil sie eine ganze Zeit auf sich warten
ließ, sondern vielmehr weil ich die Person hinter Veineliis nun schon seit einer ganzen Weile kenne und schätze und
es deshalb in gewisser Weise für mich eine Freude war, Stücke jenes Projektes nun auch durch das Medium LP geadelt
zu sehen. Abgesehen davon interessierte mich, wie M. ( Veineliis), der ja nicht nur Fürsprecher jetzt und in der
Vergangenheit hatte, im Direktvergleich mit einem bereits weitestgehend etabliertem Act abschneiden würde.
Nun, mittlerweile konnte ich mir ein Urteil bilden und auch mit einer gewissen Antipathie gegenüber R.
(mittlerweile wissen es ja nun alle: er allein hat den Namen "Kältetod" und dazu noch gleich das Rad erfunden...)
muss ich dennoch feststellen, dass Kältetod doch leicht die Nase vorn hatten, auch wenn es ein Fotofinish war. Denn
beide Projekte unterscheiden sich von der Grundstimmung her eigentlich nur wenig, haben sich der vertonten Schwermut
verschrieben und zelebrieren diese in düsterem, melancholischem, zuweilen auch grimmigem Black Metal voller
mitreißender Melodien und bedrückender Atmosphäre. "Aus Trümmern... Teil 1-5" von Kältetod wirkt dabei in seinen
Strukturen aber doch bereits etwas ausgereifter als die Stücke Veineliis' und auch der Klang ist differenzierter
und erlaubt mehr Einblick in die spielerische Finesse des Projekts. Da bei Veineliis der dichte Klang jedoch einfach
zu dem neueren Material gehört, kann das auch kein wirklicher Kritikpunkt sein, nicht zuletzt, weil man eben genau
durch ihn das Projekt unter Hunderten wiedererkennen kann. Und mal abgesehen davon, vermögen "Son Of Angurboda" und
"Without Mortal Agony" auch in ihrer etwas einfacheren Art absolut zu überzeugen.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass sich Veineliis seit dem "In This Forest..."-Demo deutlich weiterentwickelt
hat, während Kältetod konsequent dem hohen Standard frönt, der auch schon auf "Leere" zu hören war. Zusammengefasst
also eine Veröffentlichung, die durchaus Beachtung verdient!
Veineliis 8/10 - Kältetod 8,5/10 |
|