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Ihre Demo-Compilation riss einigen Untergrundforschern den Mund auf, da es ihnen gelang, kräftiges Humppa-Zeugs mit
eigenständiger Ware so miteinander zu verknüpfen, dass weder Nervenstreiks noch sonstige Beschwerden auftreten
konnten. Ein gutes Jahr später kam das bis dato aktuellste Lebenszeichen des aufstrebenden Duos über den Distributor
Autumnae heraus. Warum dieses allerdings etwas weniger Aufsehen erregen wird, soll hier nun im Detail erklärt
werden.
Typisch finnische Schunkel-Rhythmen oder knallende, weil kurzweilig gehaltene Brückenspielereien wurden gestrichen
("Kuolema") beziehungsweise radikal gekürzt ("Täyttymys"). Statt derartiger Abgrenzungen zum sonstigen Durchschnitt
kommen nun dreckige, aber kaum länger als drei Durchläufe haltbare Läufe daher, die vom angemessen bedienten
Schlagzeug den Takt vorgegeben bekommen. Auf der ersten Seite sind Gas-Rückzieher rar gesät, Spannung erzeugende
Details dagegen noch seltener anzutreffen. Sechseinhalb Minuten vergehen, ohne irgendwas zu vernehmen, das man
vorher nicht kannte. Dafür fängt der andere Beitrag sehr vielversprechend an: Ein erquickendes Sammelsurium von
schnellen Akkorden prasselt zusammen mit stampfendem Drum-Muster auf einen ein. Zwar fährt man dann etwas schwächere
Geschütze auf, diese liegen qualitativ dennoch deutlich über jenen vom vorherigen Ohrwurm-Abstinenzler.
Ich hoffe, dass Vitsaus hiermit lediglich plattenunwürdiges Material loswerden wollte, um wirklich bahnbrechende
Hymnen vom Zaun zu brechen. Wäre doch schade, wenn der kreative Höhenflug in der Demo-Phase sein Ende fand. |
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