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Klischee-Vollbedienung hoch zehn - Black Blood wollen offensichtlich auch nichts anderes sein. Die Band-Präsentation
könnte kaum lauter nach blvtigem Kvlt schreien, wenn Gruppenfotos dreimal so viele Gasmasken und Kruzifixe wie
Mitglieder beinhalten oder solch ein plakativer Name herhalten muss. Dafür tröstet die Tatsache, dass hinter dieser
primitiven Fassade fähige Musikanten aus dem Kadotus-Lager kommen, einigermaßen hinweg.
Wie es sich für einen Act mit einer derartigen Einstellung gehört, wurde die Produktion auf ein ansehnliches, weil
akustisch grabschändendes Ausmaß reduziert. Im Snare-Bereich etwas zu laute, dafür solide abgefertigte
Beckenarbeiten werden eins mit Rauschewänden, deren extreme Leichenblässe - trotz durchschnittlichen Inhalts - eher
ein breites Grinsen als Mundwinkelverzerrungen à la Abbath ins Gesicht zaubert. Soviel Nekro auf einmal ist fast
schon wieder zum Schießen, daher geht gleich an dieser Stelle eine Warnung an alljene Zeitgenossen raus, deren
Zwerchfell auf derartige Attacken mit heftiger Gegenwehr reagiert. Zurück zum Tacheles: Zusammen mit der heiser
dahingekeuchten Einleitung gibt es fünf höhenlastige, durchaus passabel konzipierte Beschwörungen zu bestaunen.
Zeitweise geraten stark thrashlastige Einfälle auf das Griffbrett, die meistens als Brückenschlag zum einfach
gestrickten Haupt- beziehungsweise Nebenthema zu verstehen sind. Wenn dem Vokalisten danach scheint, trägt er, böse
krächzend und leicht angepisst, seine Texte vor. Obwohl er seinen Verzerrer auf die höchste Stufe eingestellt hat
(somit so gut wie unverständlich ist), kann man an eindeutigen Titeln wie "Black Sorcery Of Destruction And Death"
ablesen, dass hier keine Tipps für begeisterte Botanik-Fans weitergegeben werden. Doch erst das nervtötende
Synthetik-Outro "Tormenting Dreams", das zwar vielleicht dem Titel gerecht wird, aber nichtsdestotrotz fehl am
Platze ist, hängt zentnerschwere Gewichte an die Mundenden. Übersteuernd quetschen Rückkopplungen,
Ein-Tasten-Orgel-Orgien und ein wild kreischender Fronter meine Nerven aus. Während die Platte verstummt, ziehen
Kopfschmerzen ins Nervenzentrum ein - einen "schöneren" Ausgang kann eine nekroide Beschwörung nicht haben...
Wäre ausschließlich der Unterhaltungsfaktor zu bewerten, spränge eine knappe Acht heraus. Da aber auch innere Werte
zählen, denen ich eine starke Vier geben würde, schaut am Ende eine knappe Sechs heraus... wenn nicht dieses
Kopfweh wär'. |
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