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Nach den zahlreichen guten bis fantastischen Veröffentlichungen der letzten
Wochen war es klar, dass das Pendel irgendwann auch in die andere Richtung
ausschlagen würde. Die Wucht, mit der Aisling meine Ohren jetzt martern,
trifft mich aber trotzdem relativ unvorbereitet.
Doch fangen wir am besten mit den positiven Aspekten von "Trath Na Gaoth"
an. Da wären vor allem die Gitarren zu nennen, die recht gut klingen, zumindest
dann, wenn sie sich auf Rausche-Riffs beschränken. Auch ein paar akustische
Passagen sind recht nett anzuhören. Der Spaß hört jedoch auf, wenn es an
melodische Leads oder dergleichen geht - Ohrenentzündung! Und auch wenn sie
gut klingen mögen, so tragen sie doch in der Hauptsache Belanglosigkeiten vor,
die im Prinzip von der Produktion leben. Die wirklich hörbaren Momente kann
auch ein Tischler an den Fingern einer Hand abzählen.
Ansonsten könnte man zum Vorteil von Aisling sicher erwähnen, dass sie auch
im Jahre 2006 noch Dinge machen, die sich vor 10 Jahren schon kaum noch einer
getraut hat. Doch das ist nur in der Theorie positiv - wenn man die
Konsequenzen nicht ertragen muss. In der Realität jedoch ist das
Weibergeheul (das muss man einfach so sagen) nur schwer zu verdauen. Haben die W.i.t.T.R.
gerade erst vorgemacht, wie dergleichen richtig gemacht wird, demonstrieren
Aisling jetzt das genaue Gegenteil. Die Quietschemma der Italiener trifft
kaum einen Ton und kommt viel zu oft zum Einsatz. Vor allem die ewig langen
pseudoatmosphärischen Intermezzi zerren mächtig an den Nerven des Hörers:
zuckersüße Melodien, erwähnte "Sängerin", ein ebenso schief tönender
maskuliner Gegenpart und Männergehauche in Regenbogenfarben bilden eine
Einheit, der man lieber aus dem Weg geht.
Aisling haben, so kann man es wohl am besten zusammenfassen, einen schwer
erträglichen Hang zum Kitsch übelster Sorte. Was es da alles an Intros, Outros
und Zwischenspielen auszuhalten gibt, geht auf keine Kuhhaut. Stimmungsvoll
ist nämlich nichts davon, vielmehr kommt mir immer wieder das Musikantenstadl in
den Sinn, oder gelegentlich Elend für ganz, ganz Arme. Und auch der
"BM"-Rest ist - bis auf den Gitarrenklang - zum vergessen. Vom Schlagzeugspiel bis hin
zu den Keyboards wird das CoF-Debüt verwurstet - in einer dritt-, viert-, ach
was fünftklassigen Version. Billige Keyboards, Dani-Geschrei, tiefer Sprechgesang -
hier findet sich alles. Doch wo "The Principle Of Evil Made Flesh" den
Toleranteren unter uns zumindest stellenweise gefallen könnte, ist "Trath Na
Gaoth" von vorne bis hinten einfach nur eine Zumutung. |
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