|
Es soll ja Leute geben, die lassen sich von Zeit zu Zeit ganz gern mal für dumm verkaufen. Ob es mir selbst stetig
gelingt, dem zu entgehen, weiß ich nicht. Im Falle Sonder Grämen allerdings soll mir das beileibe nicht passieren!
Denn um gleich mal jeglichen Bewertungsfragen ein Messer in den Rücken zu stechen, verkünde ich nicht wenig
angesäuert, dass hier absolutes Kaspertum vorliegt und ich nicht gewillt bin, diesem Nonsens auch nur einen müden
Punkt zu schenken.
Könnte das Intro "Stengrave" doch fast noch akzeptabel sein, ist und bleibt es nichts weiter als ein misslungener
Versuch, auf eventuelle Qualität vorzubereiten. Unoriginell und platt ist's allemal. So überrascht es doch beinahe,
dass einem bei "Blutsreich", statt am Einklang gemessenes Durchschnittsgemöbel, abturnendst holpriger Death
Metal-Verschnittersatz erwartet. Dilettantisch komponiert und noch übler vorgetragen. Richtig dreist wird's aber
dann, wenn dieser, seines Zeichens zwote Track, in lächerliche Schunkelscheiße übergeht, die's nicht mal hinbekommt,
etwas Lapidares wie ein Trinkgelage authentisch darzustellen. Der Sound ist unter aller Sau, das Riffing erinnert
an Extreme-Country und zu allem Übel kommt eine Tastenquaste zum Einsatz, die überaus erfolgreich
Zirkuszeltatmosphäre verbreitet. Ich frage mich allen Ernstes, für wie dämlich dieses Duo mich/uns hält. Nicht mal
das Legacy würde hier Punkte vergeben, schätze ich. Mal abgesehen vom generellen Durchhänger-Material "Hoffarts",
werden insgesamt wohl gerade so 10 Minuten von dem geboten, was man als Metal bezeichnen könnte, wenn also durchaus
auch mal Drums zum Einsatz kommen. Der Rest beschränkt sich auf untersampletes Key-, Akustik-, Schrammel-Gedöns,
das die CD nicht wert ist, auf welche es gebrannt wurde.
Mal abgesehen davon, dass ich Sonder Grämen, wie gehabt, nicht ernst nehme, könnte ich dennoch fragen, was die
Typen sich dabei gedacht haben. Wenn ich mich für einen Augenblick dazu durchringen würde, ein fundamentales Motiv,
außer der Verscheißerung eventueller Käufer, erkennen zu wollen, ist es doch recht interessant zu erfahren, wie
brasselig man sein muss, um solchen Humbug als veröffentlichungswert zu erachten. Ich meine, immerhin gibt es nicht
einen einzigen Song, einen einzigen atmosphärischen Lichtblick, absolut nichts, was Sonder Grämen Ernsthaftigkeit
einbringen könnte. Textlich jodelt, jammert und schweint man einem etwas von Kriegen, Schätzen und Suff vor, was ja
insgesamt nichts schlechtes wäre, hätten hiesig nicht Sonder Grämen ihre Griffel im Spiel. Da nützt es auch nichts,
via E-Mail nachträglich Mitleid heischen zu wollen, indem gemeint wird "Wir hatten nicht viel Zeit zum Komponieren",
hallo?!
Im Vollrausch und in netter Gesellschaft könnte man sich vermutlich ordentlich das Zwerchfell sauber gröhlen, aber
unter dem Gesichtspunkt, es hier angeblich mit einem BM/Pagan-Release zu tun zu haben, schwillt mir persönlich
einfach nur der Kamm. Trollzorn konnten seiner Zeit den BM veralbern, Sonder Grämen können es dieser Tage nicht -
oder können schlicht gar nichts, außer vielleicht Takt halten. Aber das kann mein einjähriger Neffe auf seiner
Blechtrommel auch. |
|