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Ein neues Werk von MorT, deren Werdegang ich in der Vergangenheit recht
genau verfolgen durfte. Waren die zwei Demos schon recht passabel (wenn
man sich denn mit dem mehr als räudigen Klangbild anfreunden konnte), so
wurde mit "Godless Dominion" ein beeindruckendes erstes Full-length Album
hingelegt, das es erst einmal zu übertreffen gilt. Und "The Denial Of Christ",
so der Titel des dieser Tage auf Pestilence Records erschienenen
Zweitlings, deutet dann auch auf keinen Sinneswandel Kvaltars hin.
So ganz kann ich mich jedoch nach etlichen Durchläufen mit dem Gehörten
nicht anfreunden. Zum einen wurde das Schlagzeug gegen einen Drumcomputer
getauscht, welcher zwar kompetent programmiert wurde, der aber dem Ganzen ein
ganzes Stück Räudigkeit raubt. Zum anderen ist der Gitarrensound um einiges
wuchtiger, um nicht zu sagen deathiger ausgefallen; dafür ist vom kultigen
Bass der bisherigen Veröffentlichungen nichts mehr zu vernehmen, schade.
Der erste Song geht dennoch mächtig los und zerlegt einem in 2 Minuten und 20
Sekunden die Gehörgänge. Dass das Anfangsriff dabei an Belphegors "Necrodaemon
Terrorsathan" erinnert, lässt sich angesichts der hier freigesetzten Energie
verschmerzen. Überhaupt kommen die gebotenen Songs gerade in den schnellen
bis rasenden Passagen richtig gut rüber - und davon gibt es zum Glück einige
auf "TDOC". Die wohl platzierten, der Abwechslung normal sehr zuträglichen Breaks
wirken jedoch ein ums andere Mal reichlich platt und für meinen Geschmack
viel zu heavy, wobei der Eindruck durch den bereits erwähnten fetten Gitarrensound
noch verstärkt wird.
Der Gesang hingegen steht wieder bar jeder Kritik, ob growlend oder keifend, er
passt wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge und erinnert im atmosphärischen
Chorus von "Proud Old Man" sogar an die "Jhva Elohim Meth" von Katatonia. Im
Gegenzug kommt einem zu Beginn von "For All Evil" sofort "For Whom The Bell
Tolls" in den Sinn, etwaige weitere Parallelen werden hier aber schnellstens
in Grund und Boden geprügelt.
Was bleibt ist ein etwas zwiespältiger Eindruck. Die Entscheidung,
Heavy/Thrash/Death-Elemente in die Kompositionen mit einfließen zu lassen, will
mir nicht wirklich gefallen. MorT waren bisher immer irgendwo zwischen Nargaroth
und Old School BM einzuordnen und das war auch gut so. Trotzdem ist "The Denial
Of Christ" ein solides Album geworden, dem man durchaus mal ein Ohr leihen sollte. |
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