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Wolves In The Throne Room - der Name ist Programm, zumindest wenn man sich auf BM jenseits des großen Teiches
beschränken will - aber vielleicht nicht nur dann. Die Wölfe jedenfalls haben drüben den BM-Thron übernommen. Nun ja,
wenn man mal so eben das beste Ami-Album seit "Dead As Dreams" vorlegt, dann ist der Rest kein Kunststück mehr.
Und mit Weakling wären wir - rein zufällig - auch gleich bei einem wichtigen musikalischen Anhaltspunkt. Vor allem in
den langsamen Passagen lassen sich gewisse Ähnlichkeiten nicht bestreiten, insgesamt wirken W.i.t.T.R. aber nicht ganz
so massiv, sind dafür vielfältiger und durchaus auch eingängiger. Wie vielseitig "Diadem Of 12 Stars" ist, wird
vielleicht am einfachsten durch die Spanne der Einflüsse deutlich. Da gibt es einerseits klassisch-simple Burzum-Rhythmen,
andererseits erinnern der gekonnt eingesetzte Frauengesang und ein paar Gitarrenmomente an "Min Tid Skal Komme". Dennoch
wirkt das Album sehr homogen und sogar eigenständig, werden die verschiedenen Inspirationsquellen doch in ausgefeilten,
vielschichtigen Liedern verarbeitet. Die Wölfe haben ein gutes Händchen für Arrangements und Spannungsaufbau, da werden
keine Abschnitte zu lange ausgewalzt oder folgen zu hektisch aufeinander. Es passt einfach alles, so dass man sich
uneingeschränkt dem Genuss der Lieder hingeben, ganz in der Atmosphäre aufgehen kann. Diese Magie, die eine Band entweder
hat oder nicht hat - Wolves In The Throne Room haben sie. Natürlich kann man das "en detail" analysieren und festhalten,
dass dieses und jenes Riff ganz fantastisch ist, dass dort eine wahnsinnige Melodie für Gänsehaut sorgt. Oder man kann
ein paar Einflüsse aufzählen, wie ich das oben versucht habe.
Aber unterm Strich bleibt am Ende, dass "Diadem Of 12 Stars" schlicht genauso klingt, wie guter BM klingen kann, wenn
Leidenschaft, Kreativität und ein Mindestmaß an handwerklichen Fähigkeiten aufeinander treffen. Viel mehr Worte muss man
da nicht immer verlieren. Das Album klingt schlicht RICHTIG, alles Weitere könnt ihr beim Hören selbst herausfinden. Und
damit ich selbst endlich dazu komme, das Album ohne Gedanken an eine unfertige Besprechung zu genießen, schließe ich mit
der dringenden Empfehlung, der Band mindestens ein Ohr zu leihen. Ihr werdet es nicht bereuen. |
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