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Schade! Eigentlich juckte mir, schon bevor ich das neueste Werk der deutschen Cerberus überhaupt in Händen hielt,
bereits ein anständiger Verriss in den Fingern. Zu knallig stach mir die hübsch-bunte Homepage der Band ins Auge,
zu nah waren noch die Erinnerungen an jene Zeit, als sich jedes Lieschen Einfalt die Truppe für den heimischen
Grillabend bei E-Bay ersteigern konnte. Doch siehe da, "Klagelieder-Grabesgesang" bietet, bis auf den Albumtitel,
keinen Ansatz für eine wirklich schlechte Kritik. Denn das was der Höllenhund musikalisch zu bieten hat, ist gar
nicht mal schlecht.
So zaubert man in der knappen Dreiviertelstunde dieses Albums tatsächlich mehrere hörenswerte Melodien aus dem Hut,
gibt sich betont abwechslungsreich und fähig am eigenen Instrument und bringt damit einige Stücke zustande, die,
wären sie etwas kräftiger produziert, richtig rocken könnten. Zwar lässt der zusätzlich auch etwas zu trockene
Klang dabei wenig Spielraum für eine hörbare Atmosphäre, dennoch bietet "Klagelieder-Grabesgesang" gut
durchkonzipierte, kurzweilige Unterhaltung, die es auch schafft, das Album nördlich der 50%-Grenze anzusiedeln.
Dennoch möchte ich es mir nicht nehmen lassen, Cerberus, und jeder anderen Band, die sich dieses Stilmittels bedient,
noch einen Rat mit auf den Weg zu geben: Es ist meiner Meinung nach nichts dagegen einzuwenden, wenn man mal über
den Tellerrand schaut. So sorgt manch Verweis in Richtung des klassischen Heavy Metals auch hier für Abwechslung.
Lasst doch aber bitte dieses unsägliche Death-Gegrunze, nicht umsonst hat dieser Gesangsstil sein eigenes Genre. |
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