FEARBRINGER

Simula Et Dissimula (CD 2005)


Weder Fisch noch Fleisch will "Simula Et Dissimula" sein. Stattdessen reicht es dem zuständigen Protagonisten, anzudeuten, wie weit man gehen könnte, wenn eines schönen Tages der Wille überhand nimmt und fortan nur noch vollkommene Werke aus dem Handgelenk des Südländers fließen. Denn manchmal lugt eine echt nette Passage aus dem Sumpf hervor, sagt kurz hallo und verschwindet wieder. Als einer der wenigen Auserkorenen kann Fearbringer sogar synthetisch Schmackhaftes herbeizaubern, das dem üblichen Einerlei die Schau stiehlt. Nur leider wird darauf vergessen, das vorher produzierte Durchschnittsgedöns aufzuwerten oder konsequenterweise dem Papierkorb zuzuführen. Nervend, wie viel Zeit verloren geht, um endlich an den liedessentiellen Punkt zu kommen. Was aber in Zukunft wirklich vermieden werden sollte, ist der nervtötend vorgetragene Klargesang, obwohl auch hier wieder Lust über Unlust entscheidet, denn zeitweise gibt sich Fearbringer wirklich Mühe. Ein kleines bisschen mehr davon in jeglicher Hinsicht hätte dem Opus sicherlich gut getan.
Fearbringer sollte vielleicht Abstand von seinem gleichnamigen Projekt gewinnen und sich einer stilähnlichen Gruppierung anschließen, der er etwas ins Songwriting reden kann, schließlich weiß der selbsternannte Angstmacher, wie die Sechssaitige zu bedienen ist... oder er lässt künftig sein kompetent spielendes Bühnengeschwader mitarbeiten, unter ihnen dürfte ja kein Unfähiger sein, sofern ich dies aus den angehängten Live-Stücken raushören konnte. Alleine wird der Junge jedenfalls kaum dem hohen Qualitätsstandard italienischer Formationen wie Spite Extreme Wing standhalten können, zumindest will jener nicht zugeben, dass höhere Aufgaben auf ihn warten. Ärgerlich.

5 /10

Official Website

Bleeding Eyes Records

 

Amicus
30.01.2006


Redaktionsbewertung:
azaghal 6 Laeknishendr 6
Amicus 5
Gesamtdurchschnitt: 5.7