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Schon in mehreren Anläufen habe ich versucht, die Hürde eines Sargeist-Reviews zu nehmen. Eine Anhäufung von
kläglichem Scheitern oder Verwerfung getippter Gedanken ließ den Frustrationslevel immens anschwellen. Dabei ist
"Tyranny Returns" in sich gar nicht schlecht. Die ehemals auf Tape veröffentlichten Tracks besitzen einen wüsten
Charme, was wohl auch daran liegen mag, dass man vor der Abgabe ins Presswerk die aufgenommenen Spuren komplett
gleich gelassen und auf suspekte Wiedereinspielungen verzichtet hat.
Bis auf das mit Keyboardschlieren verklärte und klaren Vocals besäuselte "Night Of Sacred Wisdom" kommen alle Tracks
geschmeidig, aber auch mit dem notwendigen Anteil Gerumpel aus den schwarzen, Klang entbietenden Raumelementen. Die
Vocals sind dabei ausgiebig roh und vordergründig, aber auch der Rest scheppert munter und lebendig unten drunter.
Dabei bringt die Kurzweil der einzelnen Stücke und die Unterschiede derer selbst eine Menge Freude. So kann ich
getrost dem geneigten Hörer "Anti-Human Black Metal Wrath" ans Herz legen.
Ansonsten fällt einem das Album nicht auf den Wecker. Gekonnt setzt man hier auf qualitativ minderes Rauschen in
hochtönernen Frequenzen, unter welchen der Bass gepflegt vor sich hin schrubbt. Im demotypischen Klanggewand rumpelt
auch das Schlagwerk dezent variabel zwischen den Lauschern. Überfordert wird hier zwar niemand, jedoch ist der Spaß
an der Sache garantiert. Hass und Hingabe triefen als ultimative satanische Verehrung aus den Federn von Hornas
Shatraug (neuere Alben markieren zudem noch eine Blutsbruderschaft mit den Schepperschergen von Behexen). Eine
durchaus hörbare Verbindung, wie mir scheint. Zwar tauchen die von mir bemängelten Keyboardsäuseleien noch einmal
im Track Nummer acht auf, jedoch recht sporadisch, wie sich mein Gehirn gerade zu erinnern scheint. Ansonsten gibt
es sogar noch ein feines, rockiges Lied in Nummer zehn zu finden, inklusive Gitarrensolo. Respekt für diese Einlage,
diese Seltenheit wird lobend erwähnt, gepriesen und bekommt einen Extrapunkt, zumal der Track auch zum Ende noch
mal schön an Tempo zunimmt.
Was nach dem heimeligen Outro bleibt, ist der Genuss eines Albums für Fanatiker, hingebungsvolle Wahnsinnige und
alle, die es werden wollen. |
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