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Ach, wie schön! Da krieg ich doch tatsächlich einmal ein schwarzmetallisches Scheibchen einer Band vorgelegt (und
das ausgerechnet von Lugburz Productions) von dem ich endlich wieder behaupten kann, auffallend individuelle Züge
vorzuweisen. Als "Fast Troll Black Metal" deklariert sich dieses unheilige, belgische Duett um Schießbuden-Bezwinger
Storm und Saitenquäler Nevel und das zu Recht, schlagen die Jungs mit "Pain Provider" wahrlich alles kurz und klein
und das mit einem gehörigen Schliff an krankem Witz.
Bereits der Debüt-Brenner der Jungs "Vlaemesche Premitieven", welcher die ersten beiden Demos der Truppe beinhaltet,
verschaffte Gotmoor schon einen recht ansehnlichen, beinahe kultverdächtigen Status innerhalb der heimischen
Underground-Szene, den die beiden Trolle selbst auf ihre pfiffige Eigenständigkeit zurückführen, erwartet den Hörer
hier ein durchwegs deftiges Gebräu aus hyperschnellen Riffs, die zeitweise gar an Parade-Acts wie Marduk oder Dark
Funeral erinnern, diszipliniert konstanten Blastattacken und höllischen Scream-/Growl-Gesangseinlagen. Aus diesen
Gründen könnte man beinahe schon von Grindcore-Black Metal sprechen, wird auf diesem Silberling bestialisch gebolzt,
was das Zeug hält. Zudem lockern kurze Film- und Sound-Samples das unaufhaltbare Salvenfeuer zwischendurch immer
wieder auf und geben "Pain Provider" eine sehr extravagante Note, die allerdings mit Gewissheit nicht jeden
ansprechen wird, ist das Schema der verrückten Belgier im Grunde doch sehr simpel - Innovation, jedoch ohne
besonderen Ideenreichtum! Sorry, aber da hätten es drei oder vier Nummern, sprich ein Mini-Album, auch getan, wird
das Teil doch ziemlich schnell langweilig und monoton, trotz kleiner "Pausen". Rein rhythmisch bleiben Gotmoor
total abwechslungslos und auch die teils wirklich coolen Melodien verlieren von Song zu Song einfach an Gefühl und
Wert, sodass der Hörer kurzerhand nicht mal mehr zwischen den einzelnen Stücken unterscheiden kann.
Im Allgemeinen vermitteln mir die Jungs eher den Eindruck, als würden sie sich regelrecht hinter übermäßigen Blasts
verstecken wollen, obwohl sie das doch gar nicht müssten, ist das Potenzial der "Tollen Trolle" zweifellos hörbar.
Man müsste sich nur einmal ordentlich bemühen, einen klaren Konsens zwischen "Draufhauen" und Variation zu finden.
Also, beim nächsten Album ein bisschen mehr Kreativität, dann sind Gotmoor gewiss auf dem richtigen Weg! Bis dahin
gibt's allerdings noch ein kurz und bündiges Gesamtfazit: Guter Durchschnitt! |
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