FUNEBRE

Split with SICULICIDIUM (MC 2005)


Veröffentlichungen wie diese machen es einem nicht gerade einfach. Denn auf der einen Seite möchte man nicht gleich nach dem ersten Eindruck rechthaberisch den Rotstift zücken, um das Gebotene unter "kenn ich schon, langweilig!" abzuhaken. Auf der anderen Seite trieft einem bei der "Splitfolter" der beiden ungarischen Bands Siculicidium und Funebre, in denen offenbar ein gewisser Herr Khrul der führende Unruhestifter ist, das Mittelmaß geradezu entgegen. So liegt mir von besagter Split zwar nur ein Rohling nebst einer Miniatur dessen vor, was wohl das Tape-Cover sein soll, aber schon hier zeigt sich, dass Schnee, Runen, grimmig Gucken und s/w mitunter auch völlig ausdruckslos kombiniert werden können...
Aber zumindest der Inhalt des Silberlings weiß dafür halbwegs zu entschädigen, wird der gebotene raue Black Metal doch richtig schön räudig runtergebolzt und auch wenn man jegliche Neuerung seit Anfang der 90er in dem Genre geschickt umschifft, ist man offensichtlich mit genügend Herzblut dabei, um auch den ein oder anderen hörenswerten Part oder Melodiebogen auf die Reihe zu bekommen. Und da man fleißig in den Geschwindigkeiten variiert und auch den ein oder anderen Moment der Ruhe einstreut, wird diese Split auch nicht langweilig, auch wenn die Unterhaltung nur von vergleichsweise kurzer Natur ist. Und so bleiben einem insgesamt 6 Stücke, die, obwohl von teils verschiedenen Bands gespielt, dennoch weitestgehend wie aus einem Guss wirken, auch mit dem gewählten Titel nicht weh tun und zumindest genug Potenzial aufzeigen, um künftige Veröffentlichungen nicht gleich von vorn herein in die Tonne treten zu müssen.

5 /10

 

Wolfsgrimm
12.01.2006