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Ob wirklich alle Texaner schießwütig sind, vermag ich nicht zu beantworten, jedenfalls sind es die Satansbraten von
Gnostic, die mit dieser Metzel-Scheibe - die Brüder rechnen sich selbst dem "War Black Metal" zu - so ziemlich
alles niedermähen, was sich ihnen in den Weg stellt. Die musikalische Marschrichtung dürfte damit grob umrissen
sein, sie erinnern teilweise etwas an Thornspawn, was nicht weiter verwundert, denn ein Mitglied der Letztgenannten
hat auch hier seine Griffel im Spiel.
Was die Qualität angeht, so gestaltet sich eine Rezension ziemlich diffizil, weil die Aufnahmen aus völlig
unterschiedlichen Phasen der Bandgeschichte stammen und eigentlich nur noch bedingt den aktuellen Stand der Dinge
wiedergeben. Die Stücke 1-4 und 7 sind bislang unveröffentlichte Tracks, 5 und 6 hingegen stammen vom 97er Demo
"Vistigium De Monasteriom" und die restlichen sieben Prügelattacken waren ursprünglich auf "Bloodwars Of Heretic
Supremacy" (Demo 98) vertreten. Die ersten Lieder erinnern an eine extremere Version von Gorgoroth, vor allem der
Gitarrensound lässt wehmütige Erinnerungen an vergangene Glanztaten aus Norwegen wach werden. Dennoch hauen mich
die Songs nicht gerade vom Hocker: brutale Sounds wurden von Dutzenden von Bands zu früheren Zeiten genauso gut
oder sogar besser produziert, es ist einfach nichts Spannendes und Aufregendes an den Stücken. Das ändert sich
schlagartig mit dem Track Nr. 3: Würden Gnostic Riffs von derartiger Qualität über die Spielzeit einer ganzen
Platte aus den Ärmeln schütteln, dann wäre das ein gefundenes Fressen für alle, die Kapellen wie Bestial Warlust
hinterhertrauern! Doch leider bleibt dergleichen die Ausnahme. Die Demostücke klingen lärmig und wenig originell,
der Sound fällt deutlich ab, was zwar kein Grund ist, die Band zu verdammen, zumal mir selbst glattpolierte
Hochglanzwerke eher suspekt sind, doch man kann's auch übertreiben... Die sieben letzten Lieder bieten dem Hörer
dann Durchschnittsmucke im strengen Sinn des Wortes: nicht richtig gut, aber auch nicht richtig schlecht.
Unterm Strich zeigen sie zwar, dass gute Ansätze vorhanden sind, aber auf der anderen Seite auch noch ein
beträchtliches Stück zu prominenten Vertretern des Genres (Black Witchery etc.) fehlt. |
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