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Anstatt weiterhin der okkulten Tonkunst zu frönen, entschieden sich die beiden Jungs, mal alles Fette aus dem
Verstärker rauszuholen und dem Vokalisten ein Mikro in den Dickdarm zu schieben. Jepp, fortan, so scheint es,
werden Fornjotr von zukünftigen Gore-Massakern berichten. Ihr aktueller, dreiteiliger Output "Arvet Auki" trägt
davon eindrucksvoll Zeugnis.
Kurz nach Aufdrehen des Demos überrumpelt einen das monströse, unmelodiöse Riffing, das so unglaublich guttural wie
die sehr tiefen Vocals rüberkommt. Unterbrochen von vielen eingestreuten Stoppern wird die Wirkung dieser
gitarresken Ekstase zusätzlich noch verstärkt. Zudem werden gezielt die Saiten gequetscht, um auch ein bisschen
Dissonanz zu erzeugen. Während die ersten beiden Songs relativ flott vorangehen, überwiegen beim Titelstück
niederwalzende Schleicheinlagen. Wie Kettensägen rasseln sich die sechssaitigen Folterinstrumente den Weg durch
Mark und Bein. Wenn dann noch der Frontschlächter von seinen kranken Fantasien erzählt, könnte man meinen, üblen
Mundgeruch zu vernehmen, obwohl sonst niemand im Zimmer verweilt. Abschließend gibt's als Wiedereinkehr in den
normalen Alltag eine ziemlich coole, weil groovende Slo-Mo-Passage, die nach mitwippender Audienz schreit. Einziger
Kritikpunkt: Die arg kurze Spielzeit und der daraus resultierende, rasche Abnutzungseffekt.
Fehlt eigentlich nur ein Label, das Fornjotr hilfreich zur Seite steht, damit endlich eine vollwertige
Full-Length-Sache entsteht. Seit einiger Zeit stehen die Lieder zum Runterladen bereit, wovon sicherlich nicht nur
ihr, sondern auch hoffentlich das Zweigestirn profitieren wird. Ich zumindest würde ihnen den verdienten Erfolg
(Achtung: Ansichtssache!) vollstens gönnen. |
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