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Er nimmt auf und nimmt auf und nimmt auf - der mit Abstand fleißigste Protagonist des Jahres arbeitet ohne
erkennbare Verschleißerscheinungen an seiner musikalischen Weiterentwicklung. Kaum sind die Arbeiten zu Odals
zweitem Langeisen fertig, macht sich Taaken ans nächste große Ding, ohne dabei eine längere Kreativpause
einzulegen.
"Feasting My Hatred", die erste Full-Length nach dem unterhaltsamen Demo "L.U.S.T." und der Split mit Erhabenheit,
dessen Alleinunterhalter hier den Bass bedient und als Einstand das von ihm komponierte Intro spielt, könnte besser
sein, wenn man unnötige Fehler wie das zeitweise ungenaue Drumming oder die laschen, abgelutschten Thrash-Brücken
vermieden hätte. Dass die erste Seite der Kassette sogar voller Riffs strotzt, die genauso gut auf dem zweiten Album
von Taakens Hauptbaustelle ihren berechtigten Platz hätten finden können, sei angesichts der doch recht passablen
Verwendung verziehen. Wird jedoch der Tonträger umgedreht, greift ein viel roheres Klanggewand um sich, das vermuten
lässt, dass der Erstling in zwei Sessions aufgenommen wurde (was nach nachträglichem Lesen des Inlays auch bestätigt
wird). Diese Songs lärmen, stampfen und stürmen so dermaßen eindrucksvoll nach vorne... ich frage mich, warum den
ersten drei Stücken nicht derselbe Sound verpasst wurde. Im Gegensatz zur A-Seite wird darüber hinaus, der
Bandphilosophie entsprechend, wirklich rohes, ungezähmtes Material von der Leine gelassen, welches in jedem
Tempobereich rumwütet. Vorwiegend kommen aber die schnelleren, double-bass-lastigen Segmente zum Einsatz, während
schleppende Parts für Auflockerung sorgen. Den Abschluss bildet das zerbrechlich klingende Outro "The Death", dessen
Wehklagen durch einen längeren, gelungenen Solopart verstärkt wird.
Ein klares Fazit fällt angesichts des leicht zwiespältigen Aufbaus dieses Debüts ziemlich schwer, da hier keine
einheitliche Masse präsentiert wird, an deren Grundtenor man sich sofort gewöhnen könnte. So sei all jenen, denen
Taakens Schaffen nie missfiel, nahe gelegt, dem ersten längeren Schrei des Wolfes Folge zu leisten und sich
zumindest ein Bild anhand der ersaugbaren Samples zu machen, Geschmäcker sind ja letzten Endes unterschiedlichster
Natur. |
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