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2005 scheint ein sehr fruchtbares Jahr für Brocken Moon gewesen zu sein, schließlich entstanden zwei knapp limitierte
Rehearsal-Tapes und ein Demo in jenem Zeitraum. Vor kurzem traf die Gruppe den weisen Entschluss, allen zögerlichen
Zeitgenossen eine Zusammenstellung dieser Veröffentlichungen hinterher zu schmeißen. Bedarf es nun, soweit man alle
Kassetten im Regal stehen hat, eines weiteren Kaufes, um den erwünschten Seelenfrieden zu finden?
All jenen, denen Brocken Moon bis dato nichts sagt oder die die Songs ohne das übliche Rauschen genießen wollen, sei
der Kauf von "Mondfinsternis" wärmstens empfohlen. Teils improvisierter, aber jederzeit gelungener, depressiver
Stoff wird hier geboten. Manchmal klimpert der Gitarrist fernab jeglicher Freude vor sich hin ("Schattenwelt"), des
öfteren werden vokalistische Grenzwerte überschritten (so gut wie jede Nummer). Aber vor allem das unverwechselbare,
leicht einprägsame Riffgut zwingt den Hörer ein auf's andere Mal an die Anlage. So wehmütig blicken sonst keine
Melodien zurück in die Vergangenheit, wenn artverwandte Projekte zum Vergleich gezogen werden. Gelegentlich brechen
die Emotionen mit dem Sänger durch ("Mein Herz voller Hass", "Tränenmeer"), was mir persönlich etwas missfällt, da
hier der extrem gefühlvolle Gesang von "Ho-Ho-Ho"-Chören unterstützt wird - nicht wirklich meins. Seltener werden
die Drums dermaßen verkloppt ("Klagelied des letzten Wolfes"). Was hingegen wirklich alle Stücke auszeichnet, ist
die richtige, sprich kurzweilige Interpretation des roten Fadens: Sowas wie ödes Rumgedresche gibt's schlichtweg
nicht, das Material hält einen stets an den Beschallern. Statt dem erwarteten Mayhem-Cover lässt das synthetische,
atmosphärische "Astralwanderung" die Platte ausklingen, was meiner Meinung nach das Gesamtbild besser abrundet als
eine kracherfüllte, siebenminütige Huldigung an alte Zeiten.
Ansonsten schließe ich mich meinen Kollegen, denen die Ehre zuteil wurde, alle "Bestandteile" dieser Platte zu
rezensieren, im Großen und Ganzen an. Brocken Moon haben, sofern keine plötzlichen Differenzen entstehen, eine
große Zukunft vor sich. Ich freu' mich schon auf weitere Kreationen. |
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