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Mit Sicherheit kann man eines zu den Herren aus Italien sagen: Sie haben das Rad mit diesem Album nicht neu
erfunden, was zugegebenermaßen auch recht schwierig ist in Zeiten wie diesen, in denen sprichwörtlich jeder, der
ein szenetypisches Instrument spielen kann und selbige Musikrichtung begeistert hört, den Geist des wahren Black
Metals einzufangen versucht. Trotz grausiger Wahrheit der Vielzahl teils stümperhafter Versuche machen Tenebrae In
Perpetuum ihre Sache recht gefällig. Nicht umsonst haben sie es auf eine Split mit den oftmals sehr fein
daherkommenden Finnen Horna geschafft.
Auf eine zeitverschwendende Einführung wurde bei "Onori Funebri Rituali" konsequenterweise verzichtet und so römert
der Verband direkt nach vorn. Soundtechnisch weiß man, was eine gute Sache ist, so sägt die Gitarre in den höchsten
Tönen und vernachlässigt zur Freude aller Puristen tiefere Tonlagen und zelebriert teils schneidende, klirrende
Saitenkunst. Geschwindigkeitsmäßig ist man in allen bpm-Bereichen zuhause, rhythmische Bangelemente machen ebenso
viel Spaß wie gezielte Raserei. Der Bass ist dennoch präsent und wabert unterstützend mit der Gitarrenstruktur im
Einklang, teilweise ist er mir ein wenig zu deutlich herausgestellt. Rhythmusgebendes Schlagwerk kommt kurz und
knackig aus den Boxen, klingt angenehm traditionell scheppernd und ähnlich rumpelig wie bei Tsjuders Demo
"Throne Of The Goat" und wartet mit einem angenehmen Variantenreichtum auf. Elektronische Einschübe von
Tastenterroristen sind löblicherweise wenig auszumachen (zum Ende der CD ein paar epische Ausklangflächen seien
gestattet). Der Gesangsmichel erntet mit seinem bebenden Kreischgesang die Zustimmung der zuhörenden Fraktion,
vorallem aber bei Fans finnischer Klangkunst à la Behexen. Interessant ist der siebte Track, der als Stilelement
chorale Klänge am Anfang und ein (mal wieder) ausgefadetes Ende beinhaltet.
Insgesamt eine saftig kesselnde aber dennoch kalte und gediegene Produktion und somit eine gute Sache für
eingefleischte Freunde des Genres, die ihrerseits die Kollektion um eine für Black Metal-Verhältnisse ziemlich
abwechslungsreiche Scheibe reicher machen wollen. |
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