|
Unter den Fittichen des deutschen Plattenlabels Schwarzdorn Production lancieren die Prügelbrüder von Uhrilehto ihr
viertes Vollzeitwerk. Nachdem die Reaktionen auf das Vorgängeralbum sehr unterschiedlich ausfielen, veröffentlichen
die Finnen jetzt mit "Ihmisvihan Eliitti" ihr bisher stärkstes und intensivstes Album, so behaupten die Zuständigen
von Schwarzdorn Production auf jeden Fall. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als eine Kreuzung aus melodischem
Dark/Black Metal, gepaart mit leicht rockigen und death-metal-lastigen Elementen. Diese Zutaten als alleinige
Urheber dieses Musikprodukts zuzulassen, wäre genauso falsch, wie das Werk als oberflächlichen Lärm abzutun. Denn
wie folgende Zeilen erläutern, verbergen sich hinter vordergründiger Hochgeschwindigkeitsmusik Einflüsse aus
diversen Sparten und Ecken der gegenwärtigen Musiklandschaft.
Dabei lässt sich das Album in zwei Teile unterteilen. Der erste erstreckt sich über die ersten acht Stücke, dem
zweiten ist das letzte Lied vorbehalten. Ersterer wartet mit zügigem und abwechslungsreichem Trommeltreiben,
zwischen Progressivität und Raserei oszillierendem Klampfenspiel und einem in finnischen Vocals brillierendem
Gekeife auf. Dieser progressive Einheitsbrei ist mit kreativen Nuancen gespickt, sei es mit hintergründigem
Keyboardspiel oder eben mit diesen leicht rockigen Passagen, welche durchaus der Musik einen gewissen Charme
verleihen mögen. Die einzelnen Lieder dieses ersten Teils sind kurz und es ist folglich schwierig, diese auseinander
zu halten. Einzig das vorletzte Stück vermag durch klaren Gesang eine gewisse Zäsur zu den vorangehenden
herzustellen und gleichzeitig offerieren Uhrilehto dem Hörer das erste astreine Gitarrensolo im Stile des Heavy
Metals der Achtzigerjahre.
Nummer neun und zugleich einziger Repräsentant des zweiten Teils beginnt mit schleppenden Gitarrenakkorden und
drückendem Bassspiel. Das Schlagzeug seinerseits tritt in sehr langsam gespielter Manier auf. Plötzlich ist das
sehr krank wirkende Gekeife des Sängers zu hören und dieses auf einem Konzept beruhende Chaos dröhnt über zehn
Minuten bis zum Schluss des Albums. Von Black Metal ist hier nichts mehr zu spüren, vielmehr lässt sich dieses als
Outro zu verstehende Stück lakonisch als Verschmelzung von diversen Einflüssen aus der Rockgeschichte verstehen,
sprich Komponenten aus dem Stoner Rock, des Thrash Metals oder Reminiszenzen an "Pink Floyd" können ausgemacht
werden.
Freunden des moderneren, experimentelleren Metals darf dieses Werk durchaus empfohlen werden, obwohl die Musikanten
von Uhrilehto es nicht geschafft haben, mit diesem Album ihrer Musik klare Konturen zu verleihen, da einerseits
interessante Ansätze vorhanden sind, aber andererseits "Ihmisvihan Eliitti" eher als Sammelsurium von diversen
Einflüssen dasteht und die Kapelle in Zukunft erst noch beweisen muss, wie ernst es ihr mit diesem unkonventionellen
Album eigentlich war. |
|