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Heidewitzka, was für ein Spaß. Zwar bin ich mir immer noch nicht sicher, ob Spaß und derartige Klänge miteinander
zu vereinbaren sind, aber das lassen wir mal dahin gestellt. Jedenfalls römern die Herren aus dem finsteren Norwegen
gar köstlich daher. Thrashige Anleihen kommen bei den zwei Tracks nicht zu kurz und so wird im Titeltrack auf einer
Double Bass gesägt, dass es eine wahre Freude ist.
Nach überstandenem Intro, in welchem sich die Beteiligten gediegen einspielen und die Eier schaukeln, den dämonischen
Stimmen im Inneren freien Lauf lassen, kesseln die Herren Norweger auch ganz brav los. Nach schmissigem Anfangsriff
und Steigerung in tonaler Höhe rumpelt man auf einer beschwingten Double Bass-Linie in ein leises Schneegestöber
kreisender Gitarrenklänge. Rhythmisch variabel und dennoch um die spaßigen Grundthemen kreisend, keift man sich
durch viereinhalb Minuten Liedgut, welches sogar mit einem, wenn auch nur schwach vernehmbaren Leadelement
aufzuwarten weiß. Der zweite Track, "Dying Spirits", welcher in einer neueren Version auf dem grandiosen Album
"Kill For Satan" zu finden ist, schlägt in dieselbe Kerbe. Freudestrahlend wird hier alles in Grund und Boden
gesägt, dass es eine wahre Pracht ist. Sogar ein kleiner Moment blastiger Garstigkeit schüttelt den Hörer ein wenig
durch. Im besonderen sind es die tief sägenden und mit Double Bass unterlegten Passagen, die immer wieder
auftauchend diabolische Heiterkeit aufkommen lassen.
Ein Outro mit seltsamen Stimmen und schneller werdender Akustik-Klampfe schließt dieses viel zu kurze Werk ab.
Glücklicherweise waren die Jungs von Tsjuder recht fleißig und man kann auf weitere Werke zurückgreifen. Für Fans
von krassem "Ich nehm unser Demo im Keller mit vier Spuren auf"-Sound ist dies auf alle Fälle hörenswert. |
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